Unendliche 2 Minuten

Von Thomas Bertram

Ein sehenswerter japanischer Science-Fiction-Film auf Amazon Prime

2021 hat dieser Film das Fantasy Filmfest gerockt und wozu? ZU RECHT! Die Inszenierung ist gewagt aber absolut gekonnt, denn in den gut 60 Minuten Film werden auch nur gut 60 Minuten der Protagonisten „am Stück“ erzählt. Trotzdem hat der Film viele Twists, deren innere Logik bestehen bleibt. Damit habe ich meine Kritik am Film ausnahmsweise einmal vorgezogen.

Kato (Kazunari Tosa) besitzt ein kleines Café und es ist Feierabend, er geht in seine Wohnung, ein Stockwerk höher und plötzlich sieht er sich selbst auf dem Computermonitor, aber nicht in seiner Wohnung, sondern unten im Café. Und dieses „Ich“ aus dem Café erzählt ihm, das es 2 Minuten in der Zukunft lebt. Nach gut anderthalb Minuten fordert es ihn auf, endlich runterzugehen. Er tut es und kann sich plötzlich auf dem Fernseher im Café selbst in die Wohnung kommen sehen. Spooky, denn jetzt beginnt der Dialog von eben gerade ganz exakt noch einmal, aber diesmal aus der anderen Perspektive. Seine Angestellte wundert sich. Wenig später kommen noch ein paar andere Gesellen dazu und finden das unglaublich witzig und faszinierend. Erste kritische Töne fließen herein, werden aber von der Begeisterung der Typen, die mit diesem Phänomen spielen wollen, einfach über den Haufen gerannt. Sie erzeugen eine Rückkoppelung, um mehr als nur 2 Minuten in die Zukunft zu schauen. Ein Losgewinn wird vorhergesagt und verstecktes Geld gefunden. Doch damit beginnt der Schlamassel, denn das Geld gehört Gangstern, die jetzt eine Geisel nehmen. Kann Kato sie mit dem Wissensvorsprung von 2/4/8 Minuten besiegen? Seine Kumpel jedenfalls statten ihn mit allem Notwenigen auf dem Weg zu den Gangstern aus, einer Flasche Ketchup, einem Schlagzeugbecken und einer großen Spielzeugassel. Irre und doch witzig, wie sich alles zusammenfügt, wenn andere wissen, was du tun musst.

Doch damit ist der Film natürlich noch nicht am Ende, es wird noch einmal richtig skurril, als … das wird hier nicht verraten, das müsst ihr schon selbst sehen. Es lohnt sich.

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