Die Ehe hält wieder länger in Österreich: 2021 haben sich 41.111 Paare in Österreich das Ja-Wort gegeben, während sich 14.510 wieder scheiden ließen – das entspricht einer Quote von 0,35. Damit sinkt die Quote an Ehescheidungen pro Eheschließung im Vorjahresvergleich um 5,9 Prozent. In welcher Stadt die meisten Scheidungen eingereicht werden, hat das Informationsportal Betrugstest.com in einer Analyse von rund 50 Städten in Österreich herausgefunden. Dabei wurden die Ehelösungen in das Verhältnis zu den Eheschließungen gesetzt. Die meisten Scheidungen werden demnach im Osten der Nation eingereicht, während in Tirol besonders viele Ehen halten.
Baden und Eisenstadt sind die Scheidungshochburgen Österreichs
Die beiden Städte sind trauriger Spitzenreiter im nationalen Scheidungsvergleich: Rund die Hälfte aller Paare reichen in Baden und Eisenstadt die Scheidung ein (je 0,49 Scheidungen pro Eheschließung (SpE). Vor allem in Eisenstadt hat sich das Klima in den Beziehungen verschlechtert: Im vergangenen Jahr betrug die Quote der Stadt noch 0,39, womit die Zahl um 26 Prozent angestiegen ist. Trotz der Platzierung Badens an der Spitze hat sich die Scheidungsquote in der niederösterreichischen Stadt sogar etwas verringert und ist um 2,4 Prozent gesunken (2020: 0,5 SpE). Gefolgt werden die beiden Orte von Feldkirchen in Kärnten, wo die Quote an Ehescheidungen pro Eheschließung bei 0,46 liegt. Auch in Völkermarkt, ebenfalls in Kärnten gelegen, hält das Eheglück mit einer Scheidungsrate von 0,45 nicht immer ein Leben lang.
Mit einem Verhältnis von 0,44 Scheidungen pro Eheschließung belegt Tulln an der Donau den fünften Platz im Scheidungsvergleich. Dicht gefolgt wird die Stadt in Niederösterreich von Sankt Veit an der Glan (0,43), das deutlich über dem Bundesschnitt von 0,35 SpE liegt. Dahinter befinden sich Wien und die Wiener Neustadt: Eine Quote von je 0,42 weisen die beiden Großstädte in Österreich auf. Zum Vergleich: Auf 1,9 Hochzeiten fällt eine Scheidung. Dennoch geht die Zahl in beiden Orten zurück: 2020 wurden in Wien und der Wiener Neustadt noch 0,45 bzw. 0,46 Ehen wieder geschieden, was einen Rückgang von 7,6 bzw. 9,4 Prozent bedeutet. Auch in Hollabrunn und Villach geht es nicht immer harmonisch zu: Je 0,41 Scheidungen fallen auf eine Eheschließung. In Krems an der Donau, gemeinsam mit Baden letztjährige Scheidungshauptstadt Österreichs, geht die Quote um knapp 23 Prozent zurück und liegt bei 0,39 SpE – Platz 14 im Städtevergleich.
In Lienz halten die meisten Ehen
Hier strahlt die Liebe am größten: Im Tiroler Lienz trennen sich die Ehepaare nur selten. 0,21 Scheidungen fallen auf eine Eheschließung, womit die sogenannte Sonnenstadt die niedrigste Quote im Vergleich aufweist. Im vergangenen Jahr lag die Quote des von den Alpen umgebenen Ortes noch bei 0,29, womit die Stadt 2020 noch auf dem zweiten Platz landete. Auch Waidhofen an der Ybbs gehört mit 0,23 SpE zu den glücklichen Schlusslichtern. St. Johann im Pongau folgt mit 0,25 SpE, womit die Stadt zu den Orten mit den wenigsten Scheidungen gehört. In Braunau am Inn bleiben ähnlich viele Paare glücklich zusammen: Bei lediglich 0,26 liegen die Scheidungen pro Eheschließungen, gefolgt von Schwaz, Wolfsberg und Imst mit einer Quote von je 0,27. Kufstein, im letzten Jahr die Stadt mit den anteilig wenigsten Scheidungen (0,26 SpE), landet in diesem Jahr nur im Mittelfeld: 0,28 Ehepaare lassen sich in dem Tiroler Ort im Schnitt wieder scheiden (elfter Rang).
Über die Untersuchung
Für die Analyse wurden insgesamt 49 österreichische Städte auf ihre Eheschließungen und Ehescheidungen im Kalenderjahr 2021 hin untersucht. Die Angaben gehen aus dem offiziellen Statistikamt des Bundes hervor. Die Zahlen sind inklusive der eingetragenen Partnerschaften.