Haemmerle/Klamm

Hämmerle/Klamm sind zwei junge österreichische Konzeptkünstler und Setdesigner, die mit ihren räumlichen Inszenierungen aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Lebensumstände kommentieren. Mit dem Setdesign für die Bands Bilderbuch, Wanda oder Mavi Poenix sind sie auch im Musikbereich keine Unbekannten mehr. Außerdem initiierten sie 2020 den erfolgreichen Bregenzer Kunstraum DWDS.

„Was mich an Haemmerle/Klamm begeistert, ist, dass sie „theatralisch“ denken und arbeiten – ihre Installationen könnten eigentlich auch begehbare Bühnenbilder sein.

Sie beziehen die Besucher:innen mit ein, ohne sich ihnen anzubiedern.“ so der Ausstellungsorganisator Marbod Fritsch „Im Gegensatz zu den meisten Künstler:innen dürfen ihre Arbeiten auch Humor in sich tragen. Ich hoffe, dass diese Frische, die ich in ihren Arbeiten wahrnehme, nun auch in Dornbirn spürbar wird.“

ORFEUS

Grüss Gott in Vorarlberg – ein Bundesland wie wir.

Die Bekannteste Informationssendung Vorarlbergs, begrüßt ihre Zuseher, mit dem Aufmacher „Grüß Gott in Vorarlberg“. Für viele Menschen in der Region eine Begrüßung die Heimatgefühle und Zugehörigkeit auslösen. Dieser Identitätsstiftende Aufmacher ist einmalig im Orf Programm, und transportiert ähnlich wie eine Wort-Bild Marke, neben Information auch Empfindungen. Der Slogan, „wie wir“ perfekt inszeniert.

Informationen an der Oberfläche

Informationen werden in der heutigen Zeit oft mit dem Hintergrund der Unterhaltung visualisiert. Relevanz, Qualität und der Anspruch auf Richtigkeit spielen dann nur eine nebensächliche Rolle und das Spektakel rückt ins Zentrum. Komplexe Inhalte werden oberflächlich behandelt, in Headlines verpackt und als populistischer Appetizer verbreitet. Die Menge und Geschwindigkeit mit der Informationen verbreitet werden, übersteigt oft unsere Wahrnehmungskapazität und können dadurch nicht aufgenommen werden. Können Informationen jedoch unsere Ungewissheit nicht verringern, so werden sie schnell zum Aufmacher.

Aufmacher werden zu Ortstafeln

Als Grundlage für Orfeus dienen Ortstafeln wie wir sie (alle) kennen, welche direkt an die Architektur von Gustav Peichl angeschlossen werden. Wie Versatzstücke führen die Tafeln im selben Material den Stil des Hauses fort und unterstreichen den Bühnencharakter des Raumes.

Im Versuch die Gratwanderung zwischen Information und Unterhaltung darzustellen, bedienen sich Haemmerle | Klamm des Punktschriftsystems von Louis Braille. Dieses wird durch seine Ästhetik zum visuellen Aufmacher – jedoch bleibt für die Künstler die Information sinnbildlich an der Oberfläche. Der Inhalt rückt in den Hintergrund und die Unterhaltung in den Vordergrund.

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