Aufgrund der Bauarbeiten für das Hochwasserschutzprojekt Feldkirch – Aufweitung Kapfschlucht muss die Radroute durch die Kapfschlucht für die gesamte Bauzeit umgeleitet werden. Das hat zu Kritik an der vorgeschlagenen Route geführt, weshalb gestern eine Begutachtung durch Fachleute stattgefunden hat.
Dabei wurden die geplanten Umleitungsmaßnahmen im Detail vorgestellt und begutachtet: Da die Kapfschlucht für den gesamten Verkehr gesperrt werden muss, wird eine Behelfsbrücke über die Ill gespannt, welche die Verbindung insbesondere nach Tosters, Nofels und Gisingen sicherstellt. Für den weiteren Verlauf durch die Gemeindestraße Im Kehr, den Innenhof zwischen Gilmstraße und Graf-Hugo-Wuhrgang und die ehemalige Finanzlandesdirektion wurden Vereinbarungen abgeschlossen zur Sicherstellung einer durchgehenden Radverbindung in die Altstadt. Auch die Radverbindung von Tisis in die Innenstadt wird nach der Sperre der Heilig Kreuz Brücke über diesen Weg geführt. Wer dem hohen Verkehrsaufkommen auf der Montfortbrücke entgehen will, kann dann die Route über den Illsteg (Fahrrad schieben) und die Innenstadt wählen. Auch die Möglichkeiten für eine zweite provisorische Brücke wurden mit den Fachleuten diskutiert. „Die Errichtung einer zweiten provisorischen Brücke neben der Montfortbrücke, ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich“ erklärt Stadtbaumeister Gabor Mödlagl. „So wird z.B. in einer der kommenden Bauphasen in diesem Bereich die Baustellenzufahrt zu errichten sein und ein solches Provisorium mit dem Baustellenverkehr in Konflikt stehen.“
Bei der Begutachtung mit Vertreter:innen der Radlobby Vorarlberg, des Landes Vorarlberg, der Bezirkshauptmannschaft, der Stadtpolizei Feldkirch und der Stadtplanung Feldkirch wurden die möglichen Routen hinsichtlich der kritischen Stellen, der Sicherung und Wegweisung der Strecken und die Baustellenbereiche besichtigt. Verbesserungspotenzial gibt es bei der Fahrradinfrastruktur im Bereich der Montfortbrücke und dem Tempolimit. Das Land Vorarlberg und die Stadtplanung Feldkirch prüfen mögliche Maßnahmen. Dennoch sind sich die Fachleute einig, dass es während der Bauzeit keine andere Möglichkeit für eine Routenführung gibt. „Die aktuell von der Stadt geplante provisorische Verbindung stellt zwar die Radverbindung in die Innenstadt sicher, bedeutet aber auch eine gewisse Einschränkung“, erklärt Bürgermeister Wolfgang Matt. Um die bestmögliche Lösung zu gewährleisten, wird deshalb die Verkehrssituation von den zuständigen Fachabteilungen der Stadt sowie der Stadtpolizei laufend überwacht und analysiert. „Es ist uns ein Anliegen, während der Bauzeit eine möglichst gute Verkehrsführung sicherzustellen, gewisse Einschränkungen lassen sich bei einer Baustelle an so einer zentralen Stelle aber nicht vermeiden“, betont der Bürgermeister abschließend.
Die Bauarbeiten am Behelfssteg laufen währenddessen nach Plan. Die Brückenelemente wurden bereits montiert. Während der Belags- und Fertigstellungsarbeiten, die noch erforderlich sind, ist die Kapfschlucht für Fußgänger und Radfahrer wieder passierbar. Die Eröffnung des Stegs findet voraussichtlich am 3. März 2023 statt. Zu diesem Zeitpunkt beginnt auch der Abbau der Heilig Kreuz-Brücke und die Sperre der Kapfschlucht für die gesamte Bauphase.