Klaviervirtuose David Helbock spielt hollywood`sche Klänge

© Bandi Koeck

Stimmig. Der begnadete Pianist David Helbock spielte die Musik des grandiosen Filmmusikkomponisten John Williams in Schaan.

Von Bandi Koeck

Während viele sich vergnügt ins turbulente Fasnachtswochenende stürzten, liessen es andere wiederum gemächlicher zugehen und wohnten dem Konzert des bekannten Pianisten, Jazzmusiker und Komponisten David Helbock bei. Der Bösendorferflügel steht offen in der Mitte der in sattes kobaltblau getauchten Bühne. Ohne sein Markenzeichen, der weissen Kopfbedeckung, betritt der etwas schüchtern anmutende Klaviervirtuose diese Bühne und setzt sich sogleich an den Flügel. Der aus Koblach in Vorarlberg stammende 39-Jährige spielt die Tasten auf eine Art, die einmal an zärtliche Streicheleinheiten erinnern, dann aber eher an ein Katz-und-Maus-Spiel ob des Wellenbades von weissen und schwarzen Tasten. Seine unglaublich flinken Finger gleiten, nein rennen die Klaviatur auf und ab. Helbocks langer Oberkörper wiegt dabei hin und her, vor und zurück. Der Vorarlberger ist dabei ganz in seinem Element, in seiner klangvoll harmonischen Welt angekommen und verzaubert vor allem die Ohren seiner Zuhörerschaft, die ihm an den Fingern hängen.

Von Jazz bis Samba

Begonnen hat er sein Konzert im TAK mit dem zweiten Satz aus Beethovens siebter Symphonie, gefolgt von Steven Spielbergs Kultfilm E.T. der Ausserirdische. Ans Publikum gewidmet verrät er: „Den Film habe ich als Kind mindestens zwanzig Mal gesehen, er ist einer meiner Lieblingsfilme.“ Als drittes Lied folgen die besonderen Klänge aus einem weiteren Meisterwerk von Steven Spielberg: „Der Soldat James Ryan“ mit Tom Hanks als Captain John H. Miller aus dem Jahr 1998. Und dies sollte nicht die letzte Titelmelodie aus einem Spielberg-Film werden. Doch zuvor folgten zwei Stücke von Helbocks Lieblingsjazzpianisten Thelonius Monk: „Ask me now“ und „AM (Anonymous Monkaholics)“. Helbock erklärte, dass John Williams auch als Jazzpianist begonnen habe. Liechtenstein-Bezug gab es durch die Titelmelodie von „Sieben Jahre in Tibet“, der Lebensgeschichte des in Liechtenstein lebenden Heinrich Harrer. Vor der Pause gab es dann noch mitreissende Samba-Klänge. Helbock gab zu erklären, wie es dazu gekommen war: „Ich bin gerade auf kurzer Tourpause, denn ich toure mit einer französischen Sängerin, die portugiesisch spricht und öfters in Brasilien ist.“ Nach der Pause folgten nochmals 45 Minuten Hochgenuss am Flügel. Gespielt wurden weitere Interpretationen aus der Feder des US-Komponisten John Towner Williams, dem mehrfachen Oscar- und Grammy-Gewinner, der seit den 70er Jahren zu den weltweit erfolgreichsten Filmkomponisten zählt. David Helbock nahm auf seinem Album „Playing John Williams“ die Melodien aus Filmen wie Harry Potter, Schindler`s Liste oder Star Wars auf. Atemberaubend war, wie sehr es Helbock gelang, den Spannungsbogen immer wieder aufs Neue zu spannen und jeder Nummer seine ganz persönliche Note zu geben. Fazit: Einfach wunderschön!

Die mobile Version verlassen