Die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr sorgen meist für ein Gefühl der Freiheit und gute Laune. Doch für rund ein Viertel der österreichischen Bevölkerung wird dieses Frühlingserwachen getrübt. Denn es herrscht wieder Pollensaison und die Allergiker und Allergikerinnen des Landes leiden u.a. unter einer laufenden Nase und besonders an trockenen, gereizten Augen. Neyra Kaba, Optikermeisterin und Filialleiterin von Pearle in Bludenz fasst die wichtigsten Tipps für die Allergiesaison zusammen, um Betroffene möglichst schonend durch die Pollenflugzeit zu leiten.
Rund 25 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen leiden besonders im Frühjahr unter den blühenden Gräsern und dem Pollenflug. Eine Allergie setzt sich besonders in der Augen- und Nasenpartie ab und kann so zu sehr unangenehmen Beschwerden führen wie beispielsweise roten oder juckenden Augen. Ein Pollenkalender und die rechtzeitige Vorbereitung mit den folgenden Tipps können aber Unterstützung schaffen und so lästige Symptome deutlich mildern.
Tipp #1: Brillenträgerinnen und -träger sind in der Pollensaison gut geschützt
In der Pollensaison kann sich besonders glücklich schätzen, wer eine Brille trägt: Denn die Sehhilfe schützt die Augen vor herumfliegenden Gräsern und Pollen. „Die Gläser wirken wie ein Barriereschild“, erklärt Kaba, „Natürlich ist es kein 100 Prozentiger Schutz, aber es kann Abhilfe schaffen.“ Ein weiterer Tipp: Brillenträger und Brillenträgerinnen sollten in der Allergiephase statt zu Kontaktlinsen tatsächlich vermehrt zur Brille greifen. Der Grund: Die Linsen sammeln die mikroskopisch kleinen Pollen. Bei wiederholtem Einsetzen der Kontaktlinse könnte es hier zu einer Reizung kommen. Wenn man sich dennoch für Linsen entscheidet, sollte man in der Pollenzeit auf Ein-Tages-Kontaktlinsen setzen. „Hilfreich ist auch, die Sonnenbrillengläser mit der gemessenen Dioptrie austauschen lassen, um Outdoor einen optimalen Schutz vor den herumfliegenden Pollen zu haben, ohne dabei auf eine klare Sicht verzichten zu müssen“, erklärt die Expertin.
Tipp #2: Die richtige Passform macht den Unterschied
Für alle Allergiker und Allergikerinnen ohne Brille kann die Sonnenbrille als Schutz – nicht nur gegen die UV-Strahlen der Sonne – sondern auch gegen den lästigen Pollenflug dienen. Zentral ist dabei die Passform. „Die Lieblingssonnenbrille sollte an die individuelle Gesichtsform angepasst werden, damit sie optimal sitzt und nicht verrutscht. Sowohl der Bügel der Brille als auch der Nasensteg sind formbar. So dass sich diese perfekt an das Gesicht anschmiegen“, erklärt Kaba, „Erfahrene Fachoptiker und Fachoptikerinnen können die Passform ausmessen und die Brille individuell anpassen.“
Tipp #3: Putzroutine gegen rote Augen
Natürlich sollte man das ganze Jahr über daran denken, die Brillengläser bei Bedarf zu putzen, doch besonders im Frühjahr zur Pollenzeit gilt es noch regelmäßiger die Gläser zu reinigen. So haben festklebende Pollen keine Chance. „Bei Optiker-Fachgeschäften gibt es unterschiedlichste, spezialisierte Reinigungsmittel. Diese sind oft auch desinfizierend und erleichtern das Putzen“, erklärt die Filialleiterin, „Wer es noch gründlicher wünscht: Beim Besuch eines Fachoptikers lassen sich Brillengläser samt Fassung professionell reinigen, um eine glasklare Sicht genießen zu können.“ Alle, die ein Mehrweg-Brillenputztuch verwenden, sollten dieses in der Pollenzeit noch öfter austauschen und in der Waschmaschine bei 60 Grad regelmäßig auswaschen.
Tipp #4: Der Griff ins Gesicht
Die kleinen, lästigen Pollen setzen sich nicht nur auf der Brille, sondern auch auf und unter den Kontaktlinsen, auf den Wimpern, Schminkpinseln und natürlich auch den Händen fest. Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen Hygiene, Haut- und Augenheilkunde sowie Kosmetik empfehlen daher eindringlich: Man sollte sich so gut es geht nicht ins Gesicht fassen – doch jeder tut es. „Forschungsstudien zufolge berührt man sich 400 bis 800 Mal am Tag im Gesicht. Das passiert oft unbewusst, doch die Folgen sind für Allergikerinnen und Allergiker in der Pollenflugzeit nicht zu unterschätzen“, so Kaba. Man sollte deshalb in kleinen Abständen die Hände gründlich waschen und zudem auch das Gesicht miteinbeziehen. Dies kann Reizstoffe beseitigen, die sich in den Wimpern verfangen oder um die Augen festgesetzt haben. Auch das gründliche und regelmäßige Reinigen der Schminkpinsel und Co. hilft, um die Pollenbelastung zu reduzieren und so die Augen zu entlasten.
Tipp #5: Was tun, wenn´s brennt?
Die Augen jucken, sind rot und tränen – was jetzt? Ein in kaltes Wasser getauchter, sauberer Waschlappen hilft gegen juckende und geschwollene Augen. Am besten legt man diesen auf die gereizten Augen und schließt diese. Akuten Beschwerden kann so entgegengewirkt werden. Auch regelmäßiges Eintropfen hilft, um die Augen immer gut befeuchtet zu halten und möglichen Pollenstaub von der Linse zu entfernen.