Wie die Habsburger Feldkirch prägten

Bilder: Bandi Koeck

Feldkirch lag zwar weit entfernt von den Residenzen der kaiserlichen Hoheiten, dennoch fanden die Habsburger immer wieder Wege und Gründe nach Feldkirch zu kommen. „Kaiserliche Hoheiten“ lautete der Titel der Führung, der sich Frau Dr. Gerlinde Sauermann widmete. Das Interesse an dem fast 700 Jahre regierenden Adelsgeschlecht, das eng mit der Montfortstadt Feldkirch verbunden war, war immens und die besuchten historischen Orte und Geschichten unglaublich interessant.

Vom Palais Liechtenstein ging es über den Katzenturm zum Margarethenkapf hoch und weiter zum Landesgericht, der ehemaligen Stella Matutina und ins Rathaus, wo das „Feldkircher Manifest“ des letzten österreichischen Kaisers Karl I., der Feldkirch zwei Mal besuchte – zum letzten Mal im März 1919 mit Gemahlin und Kaiserin Zita. Im Feldkircher Manifest widerrief er die informelle Abdankung und fuhr weiter ins Schweizer Exil. „Die Habsburger stammten ursprünglich aus dem heutigen Kanton Aargau“ gab Sauermann zu Beginn zu verstehen. Alles habe im 13. Jahrhundert mit Rudolf I. von Habsburg begonnen.

Der Katzenturm unter Maximilian I. wurde als Verteidigungsturm während den Schweizer Kriegen erbaut.

Unter selbigem gab es drei Erlässe über Feldkirch, worunter besonders der Blutbann wichtig war. Dadurch wurde der jeweilige Stadtamann zum Richter über Leben und Tod (Blutgerichtsbarkeit)

An allen möglichen Ecken und Enden in Feldkirch gibt es Spuren aus der Habsburgerzeit. Im Beinhaus der Kirche St. Michael liegen die sterblichen Überreste von Tausenden Toten – gefallene Soldaten die während der napoleonischen Kriege im März 1799 ihr Leben ließen. Um die Verdienste der Feldkircher zu ehren, war Kaiser Franz I. 1815 an einem der wichtigsten Schauplätze dieser Schlacht, am Margarethenkapf.

Dass Feldkirch oft nur mit den Montfortern und Hugo I. in Verbindung gebracht wird, ist richtig, da diese fast 200 Jahre vor den Habsburgern wichtige Teile des Gebiet von südlich von Stuttgart bis Sargans regierten. Sie selbst kamen aus dem Geschlecht der Pfalzgrafen von Tübingen.

Aber schon 1376 und effektiv 1390 fiel Feldkirch an die Habsburger.

Weitere historische Gebäude wie das Landesgericht mit dem Schwurgerichtssaal wurden während der Amtszeit von Kaiser Franz Josef erbaut. Dieser war viermal in Vorarlberg und im Jahr 1909 zum letzten Mal. Die Gebäude zur linken und rechten Seite (Landesfinanzamts, damals auch Zollamt des Fürstentums Liechtenstein) auf der Liechtensteiner Straße sind eine Mischung aus Heimat- und Jugendstil. Die wenigsten wissen, dass Feldkirch die einzige Stadt ist, in der man in Vorarlberg wichtige Jugendstilgebäude finden kann.

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