Der Berater – Filmkritik

Von Thomas Bertram

Christoph Waltz, der für seine Rollen als Hans Landa („Inglourious Bastards)“ und als Dr. King Schultz („Django unchained“) jeweils einen Oskar erhielt, blickt auf ein umfangreiches Schaffen in Film und Fernsehen zurück. Ganz neu ist seine Hauptrolle in der Serie „The Consultant“ (Der Berater), die gerade neu bei Amazon Prime läuft.

Nachdem der junge Inhaber und Chef eines Unternehmens, das Videospiele für Smartphones produziert, von einem Teenager „im Auftrag des Teufels“ erschossen wird, erscheint pünktlich dieser Berater, nennt sich Regus Patoff, hat offensichtlich keine Ahnung von dem Betrieb, aber bringt ihn auf Vordermann. Seine Methoden sind, vornehm ausgedrückt, rücksichtslos. Er hat mit dem Verstorbenen einen Vertrag ausgehandelt, dass er nach dessen Tod die Verantwortung übernehmen soll. Dieser Vertrag ist knapp 2 Wochen alt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Doch im Zuge der Serie, in der zwei Mitarbeiter zwar einerseits ihre eigenen Chancen neu ausloten und steil die Karriereleiter emporklettern, dabei aber extrem misstrauisch gegenüber diesem neuen Boss sind, wird aufgeklärt, was dahintersteckt. Und was steckt jetzt hinter diesem Kerl, der auch im englischen Original mit seinem herrlichen Akzent spricht? Kurz gesagt: Sein Name leitet sich aus einer Abkürzung für ein in den USA registriertes Patent, das aber inzwischen abgelaufen ist, her. „Reg US pat off“. Ein Mensch ist er nicht. Ist er der Teufel? Wenn, dann allerdings in einer unüblichen Variante, nicht annähernd so amüsant wie Lucifer Morningstar, sondern sehr subtil dämonisch.

Wer auf subtilen Horror steht, in dem der Mensch selbst und seine Wünsche das Böse sind, der ist bei dieser Serie, die sich mit 8 Folgen zu je 30 Minuten schnell bingen lassen, gut bedient. Die Art, wie er mit den Menschen umgeht, sie manchmal umgarnt, dann in die Enge treibt, ist schon ein grandioses Schauspiel.

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