Montforter Zwischentöne: Neues Format, innovative Kooperation mit der Stella und Hugo-Finale

Die deutsche Philosophin Ariadne von Schirach. Foto Rahel Täubert

Was trägt? Diese Frage steht im Zentrum der diesjährigen Montforter Zwischentöne. Am 24. und 25. März sucht das Publikum nach Antworten im „Kolabor“, einem Workshop für jeden mit der bekannten Philosophin Ariadne von Schirach. Das Ergebnis wird als Konzert beim Festival im November/Dezember aufgeführt. Die künstlerischen Leiter der Montforter Zwischentöne unterrichten Studierende der Stella Vorarlberg – eine Zusammenarbeit, die im deutschsprachigen Raum einzigartig ist. Am 23. März präsentieren sich die Finalisten des Hugo, des internationalen Studierendenwettbewerbs für neue Konzertformate.

Seit 2015 blicken die Montforter Zwischentöne mit innovativen Formaten in die Zukunft der Musikfestivals. Heuer kommt eine Neuheit hinzu: Das „Kolabor“ eröffnet Interessierten die Chance, aktiv diesen Prozess mitzugestalten und ein Konzert zu erfinden. „Es ist eine offene Einladung ans Publikum. Teilnehmer werden zu Teilgebern“, erklärt Hans-Joachim Gögl, einer der beiden künstlerischen Leiter. Beim Festival im Herbst wird diese Produktion vor Publikum aufgeführt.

Das „Kolabor“ am 24./25. März ist kostenfrei und richtet sich ausdrücklich an ein breites Publikum. Vorerfahrungen oder „Konzert-Expertise“ ist nicht nötig. Was es hingegen braucht, ist eine vorherige Anmeldung auf www.montforterzwischentoene.at. Im Kapuzinerkloster gibt es nur 30 Plätze.

Lebenskunst zum besseren Umgang mit Unsicherheit
An den beiden Nachmittagen gibt es dazu einen Workshop, den die bekannte deutsche Philosophin Ariadne von Schirach begleitet. Sie ist „Philosopher in Residence“ des diesjährigen Festivals. In ihrem Buch „Glücksversuche – Von der Kunst, mit der Seele zu sprechen“ geht sie der Lebenskunst und der Anleitung zum Glücklichsein auf den Grund. Damit ist sie die Richtige für das „Kolabor“, weiß der zweite künstlerische Leiter Folkert Uhde: „Sie beschäftigt sich mit brandaktuellen Fragen: Wie lebt man mit Unsicherheit? Worauf kann ich mich verlassen?“ So schließt sich der Kreis zum Thema der Montforter Zwischentöne 2023: Was trägt?

Seit dem Jahr 2015 blicken die Montforter Zwischentöne mit innovativen Formaten in die Zukunft der Musikfestivals.

Studierende der Stella Vorarlberg eingebunden
Die Weiterentwicklung des Landeskonservatoriums zur Stella Vorarlberg hat neue Inhalte mit sich gebracht. So werden beispielsweise im neuen Masterstudiengang „Music Perfomance and Career Development“ die Studierenden in den Kompetenzen Dramaturgie, Inszenierung und Programm-Entwicklung für Konzerte geschult. Hier kommen Uhde und Gögl als Dozenten ins Spiel und kreieren mit ihnen neue Konzertformate.

„Lehre, Forschung und Umsetzung kommen an einem Ort zusammen. Die Studierenden können die Theorie direkt in der Praxis ausprobieren“, sagt Stella-Vizerektor Dr. Peter Schmid. Er freut sich über die Zusammenarbeit zwischen der neuen Hochschule und dem Festival, die in dieser Form im deutschsprachigen Raum einzigartig ist. Gögl sieht in der Kooperation die Chance, mit jungen Leuten zusammenzuarbeiten und damit am Puls der Zeit zu sein.

Hugo-Finale
Hugo, der internationale Wettbewerb der Montforter Zwischentöne, gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum für neue Konzertformate. Insgesamt 36 Studierenden-Teams mit Teilnehmenden aus Australien, China, Deutschland, Norwegen, Österreich, der Schweiz, Slowenien, Spanien, den USA und Taiwan haben sich 2023 angemeldet.

Im Finale am 23. März werden die besten drei Bewerber:innen im Alten Hallenbad um den Sieg pitchen:„Serendipity Consort“ aus Nürnberg und Trossingen (D), „Konzept Bern“ (CH) sowie „Quartensprung“. Im letztgenannten Team vereinen sich Studierende aus Basel, Zürich, Wien und Oslo. Eine Experten-Jury entscheidet, wer heuer den Hugo gewinnt und damit das vorgegebene Konzept „Himmel und Hölle“ am kreativsten umsetzt.

Für die Sieger gibt es ein Preisgeld von 1.000 Euro, ein Produktionsbudget von 5.000 Euro – und nicht zuletzt am 25. November den Auftritt bei den Montforter Zwischentönen. Im Vorjahr siegte das deutsche Ensemble TRI:UTOPIE. Benannt ist der Preis nach dem heimischen Minnesänger Hugo von Montfort (1357–1423) – dem ersten Musiker der Region, dessen Werk heute noch bekannt ist.

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