Die Feldkircher Stadtbibliothek wird erweitert und soll neue Zielgruppen ansprechen
Die Anfänge der Feldkircher Stadtbibliothek reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück und bis heute hat die wissenschaftliche Bibliothek im Palais Liechtenstein nicht an Bedeutung verloren. Nun entwickelt sie sich im Rahmen einer Neuausrichtung zu einem Ort des Lesens und des regen Austauschs.
„In einer Zeit, in der Information immer schnelllebiger wird, können sich Bibliotheken nicht mehr darauf beschränken, Literatur zu sammeln und zu verwalten“, ist Hans Gruber, Leiter der Stadtbibliothek überzeugt. „Vielmehr müssen sie Schneisen schlagen in eine unübersichtlich gewordene Welt.“ So bekommen Bibliotheken eine immer wichtigere Rolle beim Zugang zu relevanten und verlässlichen Informationen, insbesondere für junge Menschen.
Neuausrichtung mit spannenden Angeboten
„Diese Entwicklungen machen auch vor der Stadtbibliothek nicht Halt“, so Gruber. „Aus diesem Grund wollen wir uns von einem Ort des Buches zu einem Ort des Lesens, der kommunikativen Begegnung und des Austauschs weiterentwickeln.“ Dazu wurden spannende Angebote erarbeitet, die auch neue Zielgruppen ansprechen sollen. Neben der umfangreichen Mediensammlung gibt es künftig im Palais Liechtenstein Räume, die zum Schmökern, zum Aufenthalt und zur Auseinandersetzung mit Literatur und Wissenschaft einladen. Der Themenraum widmet sich dem jeweiligen Jahresthema der neuen Veranstaltungsreihe „Erbe und Vision“, welche am 23. März startet.
Themenräume laden zum Schmökern ein
Im neuen Feldkirch-Raum werden erstmals alle Publikationen zur Geschichte und Gegenwart Feldkirchs präsentiert und geben einen spannenden Überblick über die Montfortstadt. Auch der Krimiraum hat Anlehnung an die Geschichte, greift er doch den Aufenthalt von Sherlock-Holmes-Autor Sir Arthur Conan Doyle in Feldkirch auf. Doch auch die Liebhaber:innen moderner Kriminalliteratur kommen in diesem Zimmer auf ihre Kosten. Zudem richtet sich die Stadtbibliothek mit einer neu eingerichteten Kinderecke erstmals auch an die jüngsten Leseratten.
Lese- und Schreibzentrum
Mit dem neuen Konzept stehen neben dem Lesen auch Austausch und Diskussion im Fokus. So werden Workshops, Kurse und Diskussionskreise rund um die Themen Lesen und Schreiben angeboten. Dabei geht es um Schnelllesetechniken, genauso wie um wissenschaftliches, kreatives und autobiographisches Schreiben. „Mit der Neuausrichtung spricht die Stadtbibliothek ein neues Publikum an und macht Lesen zu einem Erlebnis für eine breite Zielgruppe“, freut sich Bürgermeister Wolfgang Matt.
Eine Bibliothek mit Tradition
Die Anfänge der Stadtbibliothek reichen bis ins frühe 16. Jahrhundert zurück. 1978 wurde sie als wissenschaftliche Bibliothek im Palais Liechtenstein etabliert. Inzwischen beläuft sich der Bestand auf mehr als 120.000 Medieneinheiten. Das Herzstück bildet dabei die historische Humanistenbibliothek, welche mittelalterliche Handschriften, 65 Inkunabeln (gedruckt zwischen 1455 und 1500) und hunderte Frühdrucke (gedruckt zwischen 1500 und 1600) umfasst. Weitere Sondersammlungen, wie die Kunstsammlung Feldkirch oder das historische Musikarchiv, machen die Bibliothek zu einem kulturellen Prunkstück der Region.