Der Pflegeberuf eröffnet vielfältige Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Den jüngsten Beweis dafür liefern 17 vormalige Pflege- und Pflegefachassistenten, die mit Abschluss der verkürzten Diplomausbildung in der Pflegeschule Vorarlberg am Lernort Rankweil, den Sprung in den gehobenen Dienst geschafft haben.
Am vergangenen Freitagabend hatten die 17 Schüler der Pflegeschule Vorarlberg am Lernort Rankweil einen guten Grund zu feiern. Im Beisein ihrer Familie und Freunde durften sie im Vereinshaus in Rankweil aus den Händen von Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und DGKP Susanne Wechselberger, MSc, Leiterin des Lernorts Rankweil, ihre Diplome im Empfang nehmen. Diese streut den frischgebackenen Diplomanden Rosen: „Sie alle haben den Schritt zu mehr Verantwortung und erweiterten Arbeitsbereichen gewagt und sich im Laufe der Ausbildung fachlich wie persönlich stark weiterentwickelt.“
Denn die Absolvent:innen waren zuvor teils langjährig als Pflegeassistenten oder Pflegefachassistenten tätig. Das ermöglichte ihnen auch, die Diplomausbildung abzukürzen: Mit abgeschlossener Pflegeassistenzausbildung und entsprechender Praxiserfahrung kann das erste Ausbildungsjahr übersprungen werden. Die verkürzte Diplomausbildung umfasst insgesamt 2700 Stunden Ausbildung. Den größeren Teil davon, rund 1600 Stunden, sammelten die Schüler in Vorarlberger Gesundheitseinrichtungen Praxiserfahrung.
Bereit für mehr Verantwortung
Auf dem Weg in den gehobenen Dienst braucht es das Bewusstsein, dass nicht nur zusätzliches Wissen und erweiterte Fertigkeiten notwendig sind, um als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekraft arbeiten zu können. „In dieser Funktion müssen unsere Schüler:innen dann auch dazu bereit sein, Führungsverantwortung im Team zu übernehmen“, betont Klassenvorständin DGKP Manuela Wieser, BScN. Dazu gehört, den Überblick über alle Patient:innen und die anstehenden Arbeiten auf der Station zu haben. Zugleich muss man die Fähigkeiten und fachlichen Möglichkeiten des Teams genau kennen, um Aufgaben richtig delegieren zu können. „Mir war es daher besonders wichtig, dass alle das Selbstvertrauen entwickeln, um diese neue Rolle künftig auch übernehmen zu können“, so die Lehrerin für Gesundheit- und Krankenpflege.
Jobvielfalt und hervorragende Perspektiven
Dafür sind die Diplompfleger:innen nun bestens gerüstet. Und so bunt wie die Pflegelandschaft selbst werden in Zukunft auch ihre Beschäftigungsfelder sein – von der Hauskrankenpflege über die stationäre Langzeitbetreuung bis hin zu den Akutbereichen auf den Stationen und Ambulanzen in den Krankenhäusern Vorarlbergs. Einige der Absolventen wurden von ihren Arbeitgebern während ihrer Ausbildung gefördert. Sie werden an ihren früheren Arbeitsplatz zurückkehren – mit dem Diplom in der Tasche.
Damit bieten sich nun viele Entwicklungsmöglichkeiten: fachlich in Bereichen wie Kinder- und Jugendheilkunde, Psychiatrie, onkologischer Pflege, Intensivpflege, Anästhesie oder OP-Pflege. Aber ebenso, um sich für weitere Führungsaufgaben oder die Ausbildung des Pflegenachwuchses zu qualifizieren. So kann der Weg von der Pflegeassistenz bis zum Doktorat in Pflegewissenschaft führen. Ein wichtiger Meilenstein ist mit Abschluss der Diplomausbildung erreicht. „Und auf diese Leistung kann jede und jeder Einzelne unglaublich stolz sein“, sagt Manuela Wieser abschließend.