Im Bregenzer Festspielhaus war – nach Station im Montforthaus Feldkirch – das renommierte Bochumer Theater Liberi, welches für über 420 Veranstaltungen verantwortlich zeichnete, mit dem Musical-Klassiker „Die Schöne und das Biest“ zu Gast und bot höchste Schauspielkunst und beste Unterhaltung.
Von Bandi Koeck
Das Märchen von der Schönen und dem Biest und der damit zusammenhängenden Kraft der Liebe wird seit Jahrhunderten erzählt. Es handelt von einer Liebe, die sogar einen Fluch brechen kann. Einen Flucht, der den Prinzen in ein furchteinflößendes hässliches Biest verwandelt hat und in seitdem in seinem eigenen Schloss gefangen hält.
Die Handlung des Musicals basiert auf dem bekannten französischen Volksmärchen. Aufbereitet und veröffentlicht wurde die Geschichte bereits im Jahr 1740 von der französischen Autorin Gabrielle-Suzanne de Villeneuve, welche die Motive aus der Märchensammlung des Italieners Giovanni Francesco Straparola verwendete. Die wiederkehrenden Motive sind um einiges älter und sind zwischen 2.500 und 6.000 Jahren alt. Daher finden wir auch zahlreiche Adaptionen in den Bereichen Oper und Theater, Film und Fernsehen, sogar Videospielen sowie Musik und Musical.s
Als eines Tages ein armer Kaufmann eine Rose im Schlossgarten für seine Tochter pflückt, fordert das Biest dafür einen hohen Preis. Der Kaufmann soll für immer im verfluchten Schloss gefangen sein. Seine jüngste Tochter Belle fühlt sich verantwortlich, denn die Rose war als Geschenk für sie gedacht. Kurzentschlossen nimmt sie die Stelle ihres Vaters ein und macht sich auf den Weg zum Schloss, in dem das Biest wohnt.
Ebendort begegnet sie dem furchteinflössenden Hausherrn, doch Belles anfängliche Angst weicht schnell Neugier, denn sie stellt fest, dass hinter der harten Schale ein weicher Kern steckt und dass sie mit dem Biest sogar lachen und tanzen und eine fröhliche Zeit verbringen kann. Belle ist jedoch hin- und hergerissen, denn zum einen vermisst sie ihren Vater und ihre zwei Schwestern. Außerdem stellt sie sich viele Fragen: Was hat es mit dem geheimnisvollen Prinzen im Spiegel auf sich? Ist er ein Gefangener? Und warum gibt es diese verzauberten Wesen im Schloss? Belle begibt sich auf die Suche nach Antworten.
Die Zuschauer im Bregenzer Festspielhaus wurden bereits von Minute eins an belohnt mit perfekt inszenierter Bühnenkunst, einem ansprechenden und zum Träumen anregenden Bühnenbild und unglaublich talentierten Schauspielern: Tabea Steltenkamp als „Belle“, Falko Mäbert als „Biest/Prinz Pierre“, Michael Wingendorf als „Taureau/Ciment“, Hannah Kreuzer als „Juliette/Caniche“, Josephine Rab als „Marion/Crapaud“ und Dorian Puchinger als „Vater/Gérard“. Für die künstlerische Leitung/Choreografie zeichnete Carolin Pommert und für die musikalische Leitung/Dramaturgie Jana Flaccus verantwortlich. Das Stück beruht auf dem Konzept von Autor Helge Fedder. Die Gesamtleitung hat Lars Arend inne. Gesanglich wie schauspielerisch ist es erste Sahne, die Darsteller überzeugen in ihren Doppelrollen und sorgen darin für den einen oder anderen tollen Überraschungseffekt. Fazit: Jederzeit wieder, da sehr zu empfehlen!