Kennen Sie das Magazin „Der Pragmaticus“, welches von Prinz Michael von und zu Liechtenstein mit Sitz in Schaan herausgegeben wird und seit der ersten Ausgabe mit interessanten Beiträgen zu faktenbasierten Informationen zu begeistern weiß?
In der aktuellen Ausgabe beschäftigt sich der Leitartikel „Lasst den Panda endlich sterben!“ mit Artenschutz und geht der Frage nach, warum wir die falschen Tiere retten, denn wir konzentrieren uns auf Spezies wie Pandas und Tiger, die wir entweder niedlich oder imposant finden. Dagegen werden Schleimaal, Langschnabeligel, Sägefisch und Mary-River-Schildkröte fast keinerlei Beachtung geschenkt.
Der Ostasien-Experte Marcus Tan berichtet, dass die Chinesen bereits im siebten Jahrhundert Panda-Diplomatie betrieben haben und diese Praxis immer systematischer zu einer konzentrierten Politik wurde. Jeder Panda, der in einem Zoo lebt, gehört der Volksrepulbik China und ist eine Leihgabe. Eine halbe Million Dollar kostet die Miete pro Jahr – Futter noch nicht inkludiert. Sollten sich die süßen Tiere mit Flauschpelz fortpflanzen, etwa im Tiergarten Schönbrunn in Wien – dann gehört der Nachwuchs ebenfals China.
Ein Panda wird nicht einfach so verliehen. China benutzt die Pandas für ihre eigene Staatspropaganda und hegen einen finsteren Plan. Stichwort Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang, Taiwan und Hongkong. Als kleiner Junge war ich fasziniert vom Panda-Maskottchen und dem WWF selbst. Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich jedoch.
Allein ca. 275.000 Haie werden täglich getötet, pro Jahr sind das unfassbare 100 Millionen, die meist auf asiatischen Flossen-Märkten und in Haifischflossensuppen landen. Tierschutz muss vielfältig bleiben!
Conclusio von Marcus Tan bzw. Thomas Trescher: „Unser Planet befindet sich mitten im sechsten Massensterben seiner Geschichte – und der Mensch ist dessen Verursacher. Gleichzeitig versduchen wir, die Vielfalt der Natur so weit wie möglich zu erhalten. Das Problem ist, dass Tierschützer weder die Zeit noch die finanziellen Mittel haben, alle Arten zu retten. Die Schutzmaßnahmen konzentrieren sich deshalb auf einige wenige Arten, die entweder süß oder imposant sind. Das ist einerseits nachvollziehbar – schließlich geht es um Spendengelder -, andererseits bedeutet es, dass ganze Tiergattungen aussterben könnten, die für unser Ökosystem von immenser Bedeutung oder evolutionär einzigartig sind. Einige Experten plädieren deshalb dafür, nach objektiven Geschichtspunkten zu entscheiden, welche Arten wir schützen sollten – und welche aussterben müssen.