Von Oliver König
Als Erling Haaland bei Borussia Dortmund begann, Tore wie am Fließband zu schießen, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die größten Klubs der Fußballwelt für den Norweger zu interessieren begannen.
Zahlreiche große Namen schwirrten durch den Raum, doch als Manchester City als sein neuer Verein feststand, war die Überraschung groß. Kaum jemand konnte sich vor Saisonbeginn vorstellen, dass der bullige Stürmer in das Spielsystem des auf Ballbesitz ausgerichteten Pep Guardiola passen würde.
Meistertitel beim Debüt
Dementsprechend groß war die Skepsis, als die ersten Spiele vor der Tür standen. Doch der Norweger trat in Manchester genauso auf, wie schon zuvor in Norwegen, Österreich und Deutschland. Er traf nach Belieben und sorgte sogar im fußballverwöhnten England für Staunen. Doch selbst als ein Rekord nach dem anderen purzelte, wollten die Stimmen der Skeptiker nicht verstummen. Das große Comeback des SC Arsenal sollte ihnen vorerst recht geben. Nicht wenige Experten sahen Manchester City durch das Engagement von Erling Haaland nicht verbessert und glaubten nicht an eine erfolgreiche Titelverteidigung.
Doch der spanische Star-Trainer Pep Guardiola wusste es besser. Genau wie viele Buchmacher in ihren Wetttipps vertraute er auf die Kraft und das Durchhaltevermögen seines Kaders. Das machte sich bezahlt. Die langfristige Betrachtung von Chancen und Möglichkeiten ist schließlich der Kern jedes Sportwetten-Angebots. Hier geht es darum, die Leistungsfähigkeit langfristig abzuschätzen und die Chancen entsprechend zu berechnen. Am Ende der Saison zeigte sich, dass diese Strategie richtig war. Der SC Arsenal konnte seinen Höhenflug nicht durchhalten und musste der geballten Macht von Erling Haaland und seiner Mannschaft Tribut zollen.
Was lange Zeit wie ein Durchmarsch von SC Arsenal ausgesehen hatte, entwickelte sich zu einer Machtdemonstration des Titelverteidigers auf den letzten Metern. Manchester City bescherte Erling Haaland seinen ersten Titel in der Premier League, das dürfte dessen Hunger jedoch nur noch weiter angestachelt haben.
Der Stadtrivale lehnte einst dankend ab
Angesichts der spielerischen Übermacht, die Haaland dem Stadtrivalen verliehen hat, dürfte man sich beim Stadtrivalen Manchester United ganz besonders ärgern. Dort hatte man den Joker vor Jahren bereits in Händen und ließ die große Chance einfach liegen. Das ist umso ärgerlicher, als dass der jetzige Superstürmer zu einem Spottpreis zu haben gewesen wäre.
Zu diesem Zeitpunkt war der spätere Trainer von Manchester United, Ole Gunnar Solskjaer, Spielleiter beim norwegischen Klub Molde FK. Dort spielte Haaland in seinen Anfangstagen und überzeugte schon damals mit seinem überragenden Torriecher. Solskjaer erkannte dessen Talent und empfahl Manchester United den Kauf des Norwegers. Doch in Manchester war man nicht überzeugt und lehnte das Angebot des ehemaligen United-Stürmers ab. Das sollte sich noch als schwerer Fehler erweisen.
Ganz anders reagierten die Scouts von RB Salzburg. Hinter dem Klub steht der Getränkekonzern Red Bull, der zu den größten Unternehmen des Landes gehört und sich auch in Randsportarten, wie dem Breaking, engagiert. Der österreichische Meister engagierte Haaland und ließ ihn nach dem folgenden Tor-Regen, der auch international für Aufsehen sorgte, zu Borussia Dortmund ziehen. Dort entwickelte sich Haaland endgültig zum Superstar, der jetzt in der englischen Premier League Rekord um Rekord sprengt.
Hätten die Manager von Manchester United auf die Empfehlung von Ole Gunnar Solskjaer gehört, wäre der Norweger zum Schnäppchenpreis von nur vier Millionen Pfund zu haben gewesen. Red Bull Salzburg bezahlte bereits acht Millionen Euro Ablöse, Borussia Dortmund griff für 20 Millionen zu. Manchester City legte für den Transfer 60 Millionen Euro auf den Tisch, doch selbst diese enorme Summe erscheint, angesichts der Leistungen des Stürmers, gering. Heute hat Erling Haaland bereits einen Marktwert von mindestens 170 Millionen Euro, Tendenz weiterhin stark steigend. Die Premier League ist bereits die vierte Liga, in der Haaland auf ganzer Linie überzeugt, das macht ihn auch für andere Spitzenklubs zum Objekt der Begierde.
Neuer Vertrag in Italien
Das gilt allerdings nicht nur für Fußballvereine, sondern auch für renommierte Modemarken. Denn Erling Haaland ist nicht nur im Sport, sondern auch in der Wirtschaft heiß begehrt. Seine Vorliebe für außergewöhnliche Mode hat ihm vor kurzem einen neuen Vertrag beschert.
Zuletzt erschien der Norweger zur Meisterfeier seines Klubs im Seidenpyjama. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass Erling Haaland mit einem kuriosen Outfit die Schlagzeilen der internationalen Medien beherrscht. Schon in der Vergangenheit stellte er seine Vorliebe für exzentrische Outfits zur Schau. So reiste er schon während seiner Zeit bei Borussia Dortmund im Pyjama-Outfit nach Monaco, um sich im Fürstentum den Grand Prix anzusehen. Diese Auftritte bleiben auch in der Modeszene nicht unbemerkt.
Das macht sich jetzt für ihn bezahlt. Haaland unterzeichnete einen Fashion-Deal mit der legendären italienischen Modemarke Dolce & Gabbana. Laut englischen Medien bezahlt die Modemarke rund 2,3 Millionen Euro dafür, dass Haaland ihre Produkte bewirbt. Das könnte sich noch als gutes Investment erweisen, schließlich kann der Stürmer aktuell allein auf Instagram auf gewaltige 30,4 Millionen Follower verweisen. Damit nicht genug, beherrscht er nach jedem Spiel von Manchester City die internationalen Schlagzeilen und rückt so alle Partnerunternehmen automatisch mit ins Rampenlicht.
Das lassen sich auch seine Ausrüster jede Menge Geld kosten. Angeblich bezahlt ihm der amerikanische Sportartikelkonzern Nike 22 Millionen Euro pro Jahr, damit er dessen Produkte ins richtige Licht rückt. Für den Stürmer hat sich der Wechsel nach England bisher in jeder Hinsicht bezahlt gemacht. Das gilt nicht nur für seine Verträge, sondern vor allem für seine überragenden Leistungen. Sollte er dieses Tempo beibehalten, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Haaland in den exklusiven Klub der besten Fußballer aller Zeiten vorrückt.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass Manchester City hinter den Kulissen alles versucht, um Haaland langfristig an den Klub zu binden. Die Summen, die bei einem erfolgreichen Vertragsabschluss fließen würden, dürften alles bisher Bekannte in den Schatten stellen.
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