„Mama, i muas uf’s Klo.”
„Was, du muasch auf‘s Klo? Wir müassn jetzt go! Da Bus kunt glei amol.“
„Wenn mine Schwöschtr uf‘s Klo goht will i abr zersch!“
„Na, i will zersch!“
von Lydia Gaßner:
Oha, da haben wir es wieder, dieser kindliche Ehrgeiz nach Erfolg und Wetteifern bei 4 Jährigen (bei alle Älteren dann nur mehr Kindisch! Kindisch!). Wenn der eine etwas hat, will es der andere auch und ganz klassisch zuerst, weil alle Sieger kommen zuerst. Schließlich ist auch genau das Super-Speed-Spermium vom – Pardon – „Vater“, „Erzeuger“, „Versorger“, „Vormund“, „Samenspender“, „Elternteil“, „Erziehungsberechtigter“, oder wer auch immer da den Lümmel hergehalten hat – an ihrer Entstehung mitverantwortlich. Und wissen Sie eigentlich, liebe Leserinnen und Leser, wie schnell diese kleinen Dinger da auf dem Zervix flitzen? Ja, da werden Ihnen die Ohren wackeln. Ganze 0,0002 km/h! Wow.
Für diejenigen, die in Mathematik in der ersten Klasse bei den Umwandlungen immer etwas Schwierigkeiten hatten, wären das 3 mm pro Minute. Und für diejenigen, die in Biologie geschwänzt haben, das sind die kleinen Kaulquappen, die dingsbumsdinger … oder so… und dann so ächzend fast oder zumindest diese 3 Millimeter dahinrobben. Stellen Sie sich nur vor, da hat einer einen Schnupfen, wohlmöglich Pollenallergie. Oder sie schlägern sich gegenseitig fast zu Tode – natürlich die ganz vorne dran sind. „He, du Wichser! Hast mir den Weg abgeschnitten.“ „Ja, was! Komm her! Ich geb‘ dir gleich Wichser!“
Und dann eliminieren sie sich alles selber wie Primitivlinge… nur der kleine verpeilte Klaus, der wie immer getrödelt hat, die Schuhe nicht gebunden, Hose nicht ordentlich zugeknöpft, das Hemd verkehrt, von der Hodenmami noch ein Küsschen Links und Küsschen rechts zum Abschied, weil er so ein süßer kleiner Schnuckel ist der liebe Klaus und dann noch die zerdrückte Jause in der Hand, geht der noch ahnungslos vorbei an den Schlägertrupp und stolpert noch über seine Schuhe und fällt kopfüber in die Eizelle.
Et voilá! Da haben Sie ihren zukünftigen Siegersohn. Wie auch immer, abgeschweift.
Weil wissen Sie, ich packe bereits meine Tasche. Ja. Ich will nämlich auch erste sein, ja sowieso! Was denken Sie denn? Im Geschäft für eine Jause, in der Schlange vor der Schwimmbadkasse, auf der Liegewiese den besten Schattenplatz, vor dem Eisstand. Und Sie kennen es ja. Sobald man nur irgendwie einen Hauch von Nachteil spürt, nur einen Hauch.. weil die da drängelt sich vor wie auf der Autobahn und die Flüchtlinge da und überhaupt die anderen da, dürfen die da überhaupt? Und der hat doch tatsächlich mehr Eis auf seiner Tüte und die mit ihren Behindertenausweiß kommt doch tatsächlich voll günstig ins Schwimmbad. Und die mit ihrer Figur! Und überhaupt und sowieso. Vatertag und Muttertag. Ist das nicht schon eine Benachteiligung für diejenigen, die es nicht werden können? Ist das nicht schon eine Benachteiligung für diejenigen, die voll viele Kinder haben und viele Geschenke bekommen oder die ihre Eltern gar nicht mehr haben? Sollte heute nicht ein Tag für alle sein? Und warum ist der Vatertag kein gesetzlicher Feiertag? Und warum gibt es keinen Opatag und Tantetag und Geschwistertag? Und ist das nur für Christen? Ist das nicht…ist das nicht? Uah, und kopfüber in den Sandkasten.
Die SUSI wünscht allen Vätern alles Gute zum Vatertag! Und allen anderen auch alles Gute zum Tag!