„Mama, kennst des: Bei Müller hat’s gebrannt branntbrannt, da bin ich schnell gerannt ranntrannt…“
„Mh, ich kenne noch: Links Rechts Links Rechts, hintern Hauptmann …“
„Mama, was ist ein Hauptmann? Und gibt es auch a Hauptfrau?“
„Äh…“
„D’Mama isch immer de Hauptfrau… dr Chef.“
von Lydia Gaßner:
Äh, ja guten Morgen liebe Leserinnen und Leser. Ich weiß nicht, ob Sie es schon mitbekommen haben, aber wenn Sie keinen Bock haben morgen auf Arbeit, können Sie sich einen Spaß machen und Lehrer werden. Da muss man nicht viel Qualifikation haben – Schimpfen und Nörgeln wird uns Österreicher ja quasi schon in die Wiege gelegt. Das ist ganz leicht, und das bisschen „He She it, das S geht mit“ oder aus einem Buch vorlesen, schafft doch noch so ziemlich jeder, also für jeden Schullaufgänger, der die übliche 9 jährige Pflichtschullaufbahn halbwegs positiv durchgemacht hat, möglich. Und der dann danach feststellt, dass es dann nicht mehr das Gelbe vom Ei ist, im Berufsleben mit nur ein paar freien Tagen zu stehen. Da möchte man schnellstens wieder die Schulbank drücken.
Oder so wie es jetzt seit neuesten gehandhabt wird, werden kurzerhand Soldaten geschnappt und ins Klassenzimmer gestellt. Die haben zwar keine Pädagogischen Kenntnisse im Umgang mit Kindern, und sind mittlerweile eher mit Hochwasser schöpfen und Flüchtlinge beschäftigt – wobei mittlerweile sitzen ja bereits in der Sekundarstufe Schüler, die bereits zur zweiten schriftlichen Führerscheinprüfung angetreten sind, also doch Gleichgesinnte – aber sie haben gelernt, ihre Kleidung in Rekordzeit zusammen zu legen und wie man am besten Kartoffel schält und wie man 15 Kilometermärsche aushält – eine perfekte Vorbereitung für den nächsten Wandertag in der Volksschule. Dort hat natürlich vor allem die Coronazeit auch das eine oder andere Speckröllchen sich bereits in der Kindergartenzeit angesetzt und der übermäßige Zuckerkonsum die neue Volkskrankheit Diabetes Österreichs Spitzenkrankheitsproblem Nr. 1 Bandscheibenvorfall überholt.
Und in Uniform mit einer Waffe in der Hand möge den einen oder anderen verzogenen verwöhnten Fratzen vielleicht den nötigen Respekt verschaffen. Die Lehrpersonen werden nun immer mehr Sozialarbeiter, weil diese ihre Sabbatmonate nützen. Und für das fehlende Pflegepersonal werden die Schilehrer, die in den Sommermonaten nichts zu tun haben, hergenommen. Und für das fehlende Fachpersonal in den Spitälern werden die derzeit arbeitslosen Bauarbeiter hergenommen, schließlich können die sehr gut bohren, Löcher füllen und messen. Und für fachlich geschulte Handwerker werden irgendwelche Flüchtlinge eingesetzt. Und für das fehlende Personal bei der Kinderbetreuung werden die Dauerarbeitslosen mit Langzeitpsychosen und Pensionisten mit mickrigen Mindestlohn hergenommen. Schließlich ist das ziemlich einfach der Job. Voll einfach und gemütlich mit so kleinen Kindern. Und für welche, die gar nichts mehr auf die Reihe bekommen, geht’s in die Politik, und da bauen sie Krankenhäuser.
In diesem Sinne wünscht die SUSI einen schönen Sonntag.