Ein neuer Bericht vom UN-Hochkommissariat für Menschenrechte vom Dienstag nennt eine Zahl von 9.444 bestätigten Todesfällen unter Zivilpersonen. Darunter 500 Kinder. 16.940 Menschen seien verletzt worden. Die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher sein.
Die Zählung könne nicht vollständig sein, weil aus vielen Regionen Informationen fehlen, kommentiert das Hochkommissariat (OHCHR) die Zahlen. Dies gelte vor allem für Städte wie Lyssytschansk, Mariupol oder Sjewjerodonezk, die nach langem Beschuss und schweren Kämpfen von russischen Truppen besetzt worden waren. Die ukrainische Regierung befürchtet, dass tatsächlich Tausende oder Zehntausende mehr Ukrainer und Ukrainerinnen getötet worden seien.
Meiste Tote in von der Ukraine verteidigten Landesteilen
Den bestätigten UN-Zahlen zufolge kam die überwiegende Zahl von 7.339 Menschen in den Landesteilen ums Leben, die von Russland beschossen und von der ukrainischen Armee verteidigt werden.
In den von russischen Truppen besetzten Landesteilen waren es demnach 2.105 Menschen. In den umkämpften Gebieten im Osten gab es auf beiden Seiten der Front deutlich mehr Opfer als in der Hauptstadt Kyiv, der Zentral- und der Westukraine.
Zudem geht aus den Zahlen hervor, dass es in den ersten Kriegsmonaten nach dem Angriff vom 24. Februar 2022 die meisten toten Zivilisten gab. In der Zeit als Russland Terror über weite Gebiete nördlich von Kyiv und östlich von Charkiv ausübte.
Im Frühjahr und Sommer 2023 kamen in jedem Monat zwischen 170 und 180 unbeteiligte Zivilpersonen ums Leben.