Die Abhängigkeit von der Natur und die Bedeutung realer sozialer Beziehungen sind Themen des aktuellen Jahresberichtes von pro mente Vorarlberg.
Die pro mente Vorarlberg bietet im Auftrag der Landesregierung seit 30 Jahren ambulante sozialpsychiatrische Betreuung, Krisenhilfe und Prävention an. Menschen von 6 bis 99 Jahren werden in Beratungsstellen, Werkstätten, Tageszentren, Wohngemeinschaften und dem sozialpsychiatrischen Dienst (SpDi) betreut. Die Auswirkungen der anhaltenden Corona-Pandemie, insbesondere während der Lockdowns, haben die Sehnsucht nach der Natur und die Bedeutung ihrer therapeutischen Rolle unterstrichen. Der Bericht hebt hervor, dass wir in einer Ära leben, die sich zunehmend auf virtuelle Räume verlagert. Dennoch haben viele erkannt, dass der Bezug zur Natur und die körperlichen und seelischen Vorteile, die sie bietet, unerlässlich für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sind. Dieser Aspekt steht im Mittelpunkt des Heftes.
Großer Bedarf an therapeutischen Angeboten
Festzustellen ist, dass die psychische Belastung der Bevölkerung zunimmt und ein steigender Bedarf an therapeutischen Angeboten besteht. Trotz dieser Herausforderung konnten die Behandlungsangebote in der ambulanten Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie der ambulanten Erwachsenenpsychiatrie nicht nur aufrechterhalten, sondern sogar ausgebaut werden. „Dies ist ein Verdienst unserer engagierten Mitarbeiter und der Unterstützung der Auftraggeber, darunter das Land Vorarlberg, der Sozialfonds und das AMS Vorarlberg“, erklären Dr. Margarete Laschalt-Schweigkofler und Dr. Elmar Weiskopf von der pro mente -Geschäftsführung.
Vom Glück, in der Natur zu sein
Mehrere Autoren unterstreichen in interessanten Beiträgen des aktuellen Jahresberichtes, dass der Kontakt zur Natur vielfältige positive Auswirkungen auf uns haben kann. Ob im Wald, im Garten, in den Bergen, am Meer oder in unserer unmittelbaren Umgebung – die Natur bietet Raum zur Entspannung und Selbstfindung. Diese Interaktion mit der Natur kann einen heilenden Einfluss auf psychische Krisen, wie depressive Verstimmungen, haben. Vom Glück des Draußen-Seins berichten auch Spielgruppenkinder und Eltern. Der Jahresbericht kann auf der Webseite downgeloadet oder angefordert werden. www.promente-v.at/information/downloads/jahresberichte
Umfangreiche Leistungen
Im Jahr 2022 hat pro mente Vorarlberg auf Bezirksebene in den sozialpsychiatrischen Diensten (SpDi) insgesamt 4.742 Kontakte registriert. Dabei erfolgten die meisten Kontakte im SpDi Bregenz mit 1.998 Kontakten, gefolgt von SpDi Dornbirn und SpDi Feldkirch mit 1.404 bzw. 1.340 Kontakten.
In den Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche wurden insgesamt 4.026 Kontakte verzeichnet, wobei die Anzahl der Kontakte zwischen Jugend Unterland und Jugend Oberland relativ ausgeglichen war.
Bei den ambulanten sozialpsychiatrischen und psychosozialen Leistungen für Kinder und Jugendliche wurden 594 Klient:innen betreut, 1.759 Klient:innen wurden im Bereich der ambulanten sozialpsychiatrischen Einzelberatung und Betreuung begleitet.
In den Angeboten zur Tages- und Wochenstrukturierung wurden 24 und 604 Klienten betreut. Das Übergangswohnen inklusive Adoleszenz versorgte 39 Personen und das teilbetreute Langzeitwohnen wurde von 18 Personen in Anspruch genommen. Die Psychotherapie verzeichnete 464 Klient:innen.
Im Bereich Arbeit und Beschäftigung nahmen 43 Klienten an Qualifizierungsmaßnahmen in unserem Sozialökonomischen Betrieb (SÖB) sowie an unserem Beschäftigungsprogramm teil. Zusätzlich haben 46 Jugendliche am Ju-on-Job-Programm teilgenommen.
Diese Zahlen unterstreichen den fortgesetzten Einsatz für psychische Gesundheit und Unterstützung durch die pro mente Vorarlberg im Jahr 2022.