Stiftung Maria Ebene organisiert stationäre suchtmedizinische Behandlung neu
Die Stiftung Maria Ebene als Vorarlberger Kompetenzzentrum in allen Suchtfragen organisiert ihren stationären Bereich neu. Die vorhandenen Betten und Betreuungskapazitäten werden von der Therapiestation Lukasfeld in Meiningen auf das Krankenhaus in Frastanz sowie die Therapiestation Carina in Feldkirch aufgeteilt, wie die Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung Maria Ebene gestern einstimmig beschlossen haben. Durch die Umstellung können neue Therapieformen bzw. moderne Behandlungsansätze leichter integriert und die suchtmedizinische Behandlung der Patient:innen verbessert werden. Entsprechend ihrem eigenen Leitsatz „Zukunft Gestalten – Sucht neu denken“ stellt sich die Stiftung damit auch auf das geänderte Suchtverhalten der letzten Jahre ein. Sämtliche der rund 20 Mitarbeitenden der Therapiestation Lukasfeld werden innerhalb der Stiftung weiter angestellt bleiben. Die Umstellung erfolgt schrittweise und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Gesellschaftlich zeigen sich in den letzten Jahren Veränderungen bei Abhängigkeits-erkrankungen insbesondere hinsichtlich des Konsumverhaltens. Auch die Stiftung Maria Ebene, das Vorarlberger Kompetenzzentrum in allen Suchtfragen, beobachtet diese Entwicklung, wie der ärztliche Leiter und Primar des Krankenhauses, Dr. Philipp Kloimstein, MBA, bestätigt: „Wir sehen, dass sich das Suchtverhalten unserer Patientinnen und Patienten im Vergleich der letzten zehn Jahre verändert hat. Eine Abhängigkeitserkrankung von einer einzelnen Substanz ist tendenziell seltener, der gleichzeitige bzw. parallele Konsum mehrerer unterschiedlicher Substanzen hingegen wird zunehmend die Regel. Es werden also zusätzlich zu Alkohol zum Beispiel Cannabis und Kokain sowie andere psychoaktive Substanzen konsumiert, während Opioide weniger dominant verwendet werden.“ Seit längerer Zeit werden daher innerhalb der Stiftung Maria Ebene neue, innovative Therapieoptionen eingesetzt und an die jeweiligen Behandlungserfordernisse angepasst. Durch ein integriertes Therapiekonzept können steigende Anforderungen moderner Betreuungsmethoden leichter erfüllt und der Behandlungserfolg gezielt verbessert werden.
Copyright: Stiftung Maria Ebene/F. Sams
Änderungen im stationären Bereich
Mit einer organisatorischen Neuerung in der stationären psychiatrischen Behandlung schafft die Stiftung Maria Ebene nun auch die notwendigen und passenden strukturellen Rahmenbedingungen. Bis Ende des Jahres werden die 20 Betten der Therapiestation Lukasfeld in Meiningen in das Krankenhaus in Frastanz sowie die Therapiestation Carina in Feldkirch integriert. Die entsprechenden Pläne dafür sind in Abstimmung mit dem Land Vorarlberg vorbereitet und gestern durch die Mitglieder des Kuratoriums, dem höchsten Entscheidungsgremium der Stiftung Maria Ebene, einstimmig beschlossen worden. „Im Mittelpunkt stehen für uns immer die Gesundheit und die bestmögliche Behandlung unserer Patientinnen und Patienten. Im Sinne von ‚Sucht neu denken‘ müssen wir auch unsere Therapiekonzepte überdenken. Wir passen also die gewachsene Struktur der Stiftung an unseren heutigen Therapiealltag neu an. Gleichzeitig vereinfachen wir mit dieser Entscheidung die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Standorten und schaffen die notwendige Flexibilität in der Betreuung der uns anvertrauten Menschen. Wir stellen die Weichen für die Zukunft und reduzieren bzw. verbessern die Verteilung der vorhandenen Ressourcen in und zwischen unseren Häusern“, freut sich auch Stiftungspräsident Dr. Christian Bernhard über den positiven Beschluss. „Wesentlich sind für uns die gute Integration und Begleitung aller Mitarbeitenden in diesem Prozess. Die Mitarbeitenden sind Garant für die gute Qualität der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten und damit auch zentral für die weitere Attraktivität der Stiftung Maria Ebene als Arbeitsplatz“, betont Vorstandsvorsitzende Dr. Greti Schmid. Das Team der Therapiestation Lukasfeld mit seinen insgesamt rund 20 Mitarbeitenden, therapeutischem und medizinischem Personal, Pflegekräften sowie Angestellten in der Administration, wird innerhalb der Stiftung Maria Ebene übernommen. Auch alle laufenden Therapien werden planmäßig umgesetzt, also entweder noch in der Therapiestation Lukasfeld abgeschlossen oder in den anderen Einrichtungen weiterbetreut. „Die Stiftung hat hier ein sehr gutes Konzept vorbereitet, wie sich die stationäre Behandlung entsprechend den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen innerhalb der einzelnen Einrichtungen weiterentwickeln und für die Zukunft neu aufstellen kann. Das Land Vorarlberg unterstützt diese Pläne, weil die Stiftung Maria Ebene dadurch ihre Aufgaben zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen noch besser und effizienter erfüllen kann“, bestätigt auch Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher.
Therapiestation Lukasfeld
Die Therapiestation Lukasfeld ist eine abstinenzorientierte Einrichtung für Jugendliche und junge Erwachsene mit Drogenproblemen. Sie wurde 1995 gegründet und ursprünglich als reine Opioid-Entzugstherapiestation konzipiert. Seit 2012 gibt es auch eine eigene Entgiftungsstation in Meiningen. Die Einrichtung bietet aktuell sechs Plätze zur körperlichen Entgiftung und 14 Plätze zur anschließenden Entwöhnungsbehandlung für eine Dauer von zwei bis sechs Monaten. Der Großteil dieser Betten wird am Krankenhaus in Frastanz neu etabliert werden, drei Plätze werden in der Therapiestation Carina in Feldkirch angeboten. Über die zukünftige Nutzung der Einrichtung in Meiningen laufen aktuell noch Gespräche.
Stiftung Maria Ebene – Kompetenzzentrum in Suchtfragen
Die Stiftung Maria Ebene mit Sitz in Frastanz ist das Vorarlberger Kompetenzzentrum mit überregionaler Bedeutung in allen Suchtfragen. Als Fachkrankenhaus mit vor- und nachgelagerten Aufgaben ist die Stiftung Trägerin des Krankenhauses Maria Ebene, der Therapiestationen Carina und Lukasfeld, der Beratungsstelle Clean in Bregenz, Feldkirch und Bludenz mit der Abgabestelle Bregenz sowie der Präventionseinrichtung SUPRO – Gesundheitsförderung und Prävention – in Götzis.