Dank „Licht ins Dunkel“ wird derzeit in Wolfurt ein Kletterturm des Vorarlberger Kinderdorfs gebaut. Der neue „Perspektiventurm“ steht für Begegnung und Bewegung ohne Konsumzwang und Leistungsdruck für alle Kinder Vorarlbergs.
Hoch hinaus will das Vorarlberger Kinderdorf, was die Schaffung kindgerechter Lebensräume anbelangt: Auf einem von der Marktgemeinde Wolfurt zur Verfügung gestellten Grundstück wird derzeit ein Kletterturm für Kinder, Jugendliche und Familien errichtet. Entstehen soll ein verbindender Ort, der allen Kindern und Jugendlichen, Vereinen, Schulen und Privatpersonen unabhängig ihrer körperlichen Voraussetzungen kostenlos zur Verfügung steht. Mehr konsumfreie Räume für Kinder Laut Simon Burtscher-Mathis, Geschäftsführer des Vorarlberger Kinderdorf, braucht es viel mehr Räume für Kinder in Vorarlberg, die nicht mit Konsum oder einem Leistungsanspruch verknüpft sind. „Auch in der Raum- und Stadtplanung spielen die Bedürfnisse von Kindern nur eine untergeordnete Rolle. Freiflächen zum Spielen und zur Begegnung fehlen“, betont er und bringt die Intention des richtungsweisenden Projekts auf den Punkt: „Wir wollen Kindern und Familien spannende, schöne Erlebnisse bieten, die Mut und Spaß machen.“ Die Gemeinschaft unterschiedlichster Gruppen über die Grenzen sozialer Milieus hinweg soll gefördert und ein offener Raum im Kontext zunehmender Diversität geschaffen werden. „Damit wird der Kletterturm zum Perspektiventurm“, ist Burtscher-Mathis überzeugt. Lokalen Zusammenhalt stärken Finanziert wird das Leuchtturmprojekt zur Gänze von „Licht ins Dunkel“, das den „Perspektiventurm“ des Vorarlberger Kinderdorfs als eines von gut 20 vielversprechenden Projekten in Österreich für seinen Jubiläumsfonds auswählte. Die Förderung unterstützt Angebote, die ihren Fokus auf Sozialraum-Entwicklung für Menschen mit Behinderung und sozioökonomischer Benachteiligung legen. Weiterer wichtiger Kooperationspartner ist Wolfurt. Zusammen mit den Ach-Wuhr-Gemeinden stellt die Marktgemeinde ein Grundstück an der Bregenzer Ache als Standort zur Verfügung. „Der Kletterturm ist eine spannende Ergänzung zu den Sportmöglichkeiten und Naherholungsgebieten Ach und Ippachwald in unmittelbarer Nähe“, freut sich Bürgermeisterin Angelika Moosbrugger. „Kinder haben die Möglichkeit zur einfachen oder anspruchsvollen sportlichen Betätigung. Gleichzeitig finden sie einen Begegnungsort, der den Zusammenhalt stärkt und Inklusion im gemeinsamen Tun fördert.“
Beziehungsstiftend Genutzt werden kann der Kletterturm von allen Kindern und Jugendlichen, egal ob sie sportlich sind, ob sie eine Beeinträchtigung haben, schon Klettererfahrung mitbringen oder Neuland betreten. „Die positiven Effekte und Auswirkungen, die das Klettern mit sich bringt, sind vielfältig“, sagt Fabian Mairhofer, der mit Oliver Anwander und Sarah Tschofen das Perspektiventurm-Team des Vorarlberger Kinderdorfs bildet. „Klettern bietet allen die Chance, Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und Vertrauen zu machen. Das Körper- und Gesundheitsbewusstsein werden gefördert, Ermutigung und Spaß stehen im Vordergrund“, so der Profi. „Klettern wirkt beziehungsstiftend und erweitert den Horizont – denn von oben schaut die Welt ganz anders aus.“ Beteiligung großgeschrieben Von Anfang an werden die umliegenden Schulen, Vereine und Institutionen in die Gestaltung des wertvollen, nicht kommerziellen Freizeitangebots miteinbezogen. Und weil Partizipation bei diesem Inklusionsprojekt im Rahmen der Initiative „Wir KINDER VORarlbergs!“ großgeschrieben wird, erfolgt auch die Namensgebung unter Einbeziehung der Bevölkerung. Groß und Klein ist eingeladen, Namensvorschläge für den Kletterturm, der bis Ende November fertig gestellt sein soll, abzugeben.