Wir sind die Spitalsweltmeister

Stellen wir uns vor, 20 Prozent der Spitalsaufnahmen würden verhindert.

Eine sehr realistische Zahl, mit der wir weiterhin die Spitalsweltmeister blieben. Eine Unterversorgung wäre also nicht zu befürchten. Aber 20 % bedeuten, dass 500.000 Patienten ambulant statt stationär behandelt werden – es ist also nicht einfach eine Gehaltserhöhung, sondern echter Leistungsanreiz, der „ambulant vor stationär“ fördert.

Von Peter Vaschauner exklusiv für gsi.news

Die Kassenschulden könnten innerhalb weniger Jahre abgebaut werden, was dann Spielraum bei Honorarverhandlungen verspricht – ohne Beiträge zu erhöhen.

Gleichzeitig würden jene, vorwiegend kleinen, Spitälern, die zu einem Gutteil von unnötigen Aufnahmen leben, unter noch größeren Druck geraten. Der Druck wäre so groß, dass Länder über Spitalsreformen reden müssen. Das würde Gelder freispielen, die in Prävention und Pflege umgeschichtet werden könnten.

In den großen Spitälern würde viel sinnlose Arbeit verschwinden, weil Patienten, die nicht ins Spital gehören, wegfallen. Die Ärzte dort könnten sich wieder auf „echte“ Fälle konzentrieren. Auch entstünden Freiräume, um die Ausbildung der Turnusärzte auf ein normales Niveau zu heben und den Spitalsärzten Zeit zur Fortbildung zu verschaffen.

Und alles zusammen würde patientenfreundlicher und qualitativ besser werden!

Natürlich wäre es rechtlich nicht gedeckt. Länder und Interessengruppen würden alles tun, das zu verhindern. An jeder Ecke würden Leichentücher gehisst, und es würde Klagen hageln. Aber das ginge vorbei, denn Dr. S. würde ja nichts anderes tun, als die bestehenden Gesetze in der gleichen Art und Weise ignorieren, wie es die Länder heute schon tun. Der große Unterschied:  Diese mutige „Ignoranz“ würde eine echte patientenorientierte Reform auslösen.

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