„Was wir alle gemeinsam haben, sind unsere Unterschiede!“, so fasst die UNESCO in ihrem Weltbericht „Inklusion und Bildung“ die Ergebnisse zusammen. In Gesellschaft, Wirtschaft und Schule werden die Vorteile von Vielfalt noch viel zu oft ignoriert. An der Handelsakademie ist sie seit über 100 Jahren Thema und heute mehr denn je im Fokus.
Kiano Loacker, Sandro Mier und Levi Mihala Schüler der hak has fk organisierten mit Direktor Michael Weber am 6. Dezember 2023 eine Podiumsdiskussion, bei der rund 80 Besucher den Ausführungen von Dr. Eva Grabher (okay.zusammen leben), Mustafa Can (Bildungsdirektion), Anna Wetzel (Gastwirtin) und Alexandra Kollmann (Versicherungskauffrau) aufmerksam lauschten.
Nach der Vorstellung der vier Gäste am Podium durch Kiano Loacker, begrüßte Direktor Weber die Besucher in der Migrationsstadt Feldkirch. Denn schon der Stadtgründer Hugo I. Graf von Montfort (aus Tübingen), der bekannte Stadtammann Johann Peter Josef Leone (aus der Lombardei) oder die Feldkircher Autorin Paula Ludwig (ihr Vater kam aus Schlesien im heutigen Polen) waren Migranten.
An der Schule werden aktuell Schülerinnen und Schüler mit 36 Erstsprachen und 34 Nationalitäten unterrichtet. Und das war schon vor hundert Jahren so. Damals hat die Schule Schüler aus ganz Österreich, Liechtenstein, der Schweiz, Bayern, Baden-Württemberg, England, Frankreich, Böhmen und Mähren, Galizien, Istrien, Krain, Slowenien und sogar aus Afrika und Texas (USA).
Sandro Mier befragte zuerst alle Podiumsteilnehmer nach ihren Herzensthemen und es wurde gleich klar, dass jede der anwesenden Personen ein anderes Puzzleteilchen des Gesamtthemas abdecken würde. „In der Schule beginnt Inklusion! Dazu braucht es aber eine Konfliktkultur, denn ohne Konflikte ist Inklusion nicht möglich“, so Dr. Eva Grabher. Alexandra Kollmann unterstrich, dass jede Form von Mobbing im Keim zu ersticken sei und sie forderte von Jeder und Jedem Zivilcourage ein.
Direkt und pointiert antwortete Anna Wetzel auf die ihr gestellten Fragen: „Es geht nicht darum, das richtige WC-Schild zu montieren, sondern dass sich jeder Mensch, so wie er ist wohlfühlt und angenommen wird.“ Mustafa Can unterstrich, den hohen Inklusionsgrad an den Vorarlberger Schule und ergänzte: „Ohne Zuwanderung wird die Wirtschaft in Österreich und im Speziellen in Vorarlberg auf Dauer keine Weiterentwicklung erleben.“
Einig waren sich die vier Damen und Herren am Podium in Einem: ein gutes Miteinander gelingt nur mit Transparenz, guter Kommunikation, rasche und konkrete Intervention und einem Miteinander, wie es an der Schule seit vielen Jahren gelebt wird.