Wirtschaftliche Wachstumsschwäche lässt Arbeitslosenzahlen steigen 

Bernhard Bereuter. Foto: AMS

„Die Zahl der Arbeitslosen liegt im Dezember 2023 um 707 Personen (plus 7,5 Prozent) über dem Vorjahreswert“, informiert der AMS Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter.

„Besonders betroffen von der wirtschaftlichen Wachstumsschwäche sind Bundesländer mit einem hohen Anteil an Arbeitsplätzen in der Industrie (Herstellung von Waren) und im Bau“, analysiert Bereuter die aktuellen Entwicklungen. In Vorarlberg liegt der Anteil an Beschäftigten im Bereich Herstellung von Waren bei 26 Prozent. „Das ist der höchste Anteil im Bundesländervergleich“, so Bereuter. „Trotz schwacher Konjunktur und steigender Arbeitslosigkeit wird der Arbeitskräftemangel weiter ein Thema bleiben“, ist sich Bereuter sicher. „In Zukunft gehen wir von einer sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften ohne Ausbildungsabschluss bei einer gleichzeitigen Beschäftigungsausweitung im mittleren und höheren Qualifikationssegment aus“, informiert der Landesgeschäftsführer. „Ein arbeitsmarktpolitischer Schwerpunkt für das Jahr 2024 liegt daher in der Ausbildung und Qualifizierung für Personen mit maximal einem Pflichtschulabschluss. Mit dieser Zielsetzung erhöhen wir die Arbeitsmarktchancen der Betroffenen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Besetzung der offenen Fachkräftestellen“, ist Bereuter überzeugt. 

Ende Dezember 2023 waren 10.164 Personen beim AMS Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt. Dies entsprach einem Zuwachs von 707 Personen oder 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Teil des Zuwachses ist auf den verstärkten Zugang (+307 Personen bzw. 46,4 Prozent) von arbeitssuchenden Konventionsflüchtlingen, subsidiär Schutzberechtigten und Vertriebenen aus der Ukraine zurückzuführen. Derzeit sind 968 Personen dieser Gruppe beim AMS als arbeitslos vorgemerkt. 49,6 Prozent der vorgemerkten Arbeitslosen oder 5.038 Personen, konnten als höchste abgeschlossene Ausbildung einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Der größte Zuwachs nach Altersgruppen konnte bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 50 Jahre) verzeichnet werden. In dieser Altersgruppe erhöhte sich die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen um 601 oder 11,1 Prozent auf 5.993 Personen und stellte somit 59,0 Prozent aller Vorgemerkten dar. Von 755 Personen mit einem Berufswunsch im Baugewerbe hatten 403 oder 53,4 Prozent eine Einstellzusage für die kommenden Wochen. Mit 5.533 offenen Stellen erhöhte sich das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahr um 504 Stellen oder 10,0 Prozent. 

 Bestand bzw. Quote Veränderung zum Vorjahr 
absolut relativ 
unselbstständig Beschäftigte (geschätzt) 175.000 +/- 0 +0,2% 
    
Frauen 83.000 +1.000 +0,7% 
Männer und alternative Geschlechter 92.000 +/- 0 -0,3% 
    
vorgemerkte Arbeitslose 10.164 +707 +7,5% 
    
Arbeitslosenquote (vorläufig) Registerarbeitslosenquote 5,5% 0,4 % – Punkte 
    
Schulungsteilnehmende 2.264 +138 +6,5% 
    
beim AMS gemeldete sofort verfügbare offene Stellen 5.533 +504 +10,0% 
    
vorgemerkte Arbeitslose 
49,6 Prozent oder 5.038 Personen konnten als höchste abgeschlossene Ausbildung einen Pflichtschulabschluss vorweisen. 
Im Haupterwerbsalter (25 bis 50 Jahre) waren 5.993 Personen als arbeitslos gemeldet. Dies entsprach einem Anstieg von 601 Personen (+11,1 Prozent), davon 467 (+15,7 Prozent) bei den Männern und 134 (+5,5 Prozent) bei den Frauen. 
Aktuell haben 1.716 Personen eine Einstellzusage. Dies entspricht 16,9 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die Anzahl der Personen mit Einstellzusage um 80. 
Rückgänge gab es bei den Gesundheitsberufen (-27). Zuwächse gab es bei den Hilfsberufen (+265), den Metall- und Elektroberufen (+82), den Techniker_innen (+61) den Fremdenverkehrsberufen (+57) sowie den Bauberufen (+47). 
Österreichweit stieg die Zahl an vorgemerkten Arbeitslosen auf 329.328, was einem Anstieg von 19.675 Personen oder 6,4 Prozent im Vorjahresvergleich entsprach. 
Arbeitslosenquote (vorläufig) ► Registerarbeitslosenquote 
Mit 5,5 Prozent hat Vorarlberg die drittniedrigste Arbeitslosenquote (Österreich 7,8 Prozent). Nur Tirol (4,1 Prozent) und Salzburg (4,3 Prozent) schnitten besser ab. 
Schulungsteilnehmende 
Die Zahl der Schulungsteilnehmenden erhöhte sich auf 2.264 Personen (+138) gegenüber dem Vorjahr. 
vorgemerkte Arbeitslose und Schulungsteilnehmende 
Die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen und Schulungsteilnehmenden (Summe der vorgemerkten Arbeitslosen und Schulungsteilnehmenden) erhöhte sich um 845 auf 12.428 Personen. 
beim AMS gemeldete sofort verfügbare offene Stellen 
Zuwächse an offenen Stellen gab es in den Fremdenverkehrsberufen (+309), den Metall- und Elektroberufen (+195) sowie den Gesundheitsberufen (+65). Rückgänge gab es in den Bauberufen (-54) und bei den Reinigungsberufen (-50). 
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