Das AMS Vorarlberg stellt für die aktive Arbeitsmarktpolitik in den Bereichen Beschäftigung, Qualifizierung und Unterstützung im Jahr 2024 ein Budget von rund 43,1 Millionen Euro zur Verfügung. Dabei stehen die Ausbildung und Qualifizierung von Personen mit maximal einem Pflichtschulabschluss, zur Verhinderung der strukturellen Arbeitslosigkeit, im Fokus.
Rückblickend waren 2023 im Jahresdurchschnitt 9.394 Personen als arbeitslos vorgemerkt, das waren um 419 Personen bzw. 4,7 Prozent mehr als im Jahr davor. Der Anteil vorgemerkter Arbeitsloser, die als maximal höchste abgeschlossene Ausbildungsform eine Pflichtschule absolviert haben, ist nach wie vor sehr hoch. Im Jahr 2023 lag dieser Anteil bei 47,5 Prozent (4.460 Personen) und somit über dem bundesweiten Durchschnitt von 44,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ist in dieser Gruppe gegenüber dem Vorjahr am stärksten (+ 343 oder + 8,3%) angestiegen. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten stieg, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, um 1.036 Beschäftigungsverhältnisse bzw. 0,6 Prozent auf insgesamt 172.680 Beschäftigte. Die Arbeitslosenquote in Vorarlberg liegt mit 5,2 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 6,4 Prozent. Besser entwickelte sich der Arbeitsmarkt nur in den Bundesländern Salzburg (3,8 Prozent), Tirol (3,9 Prozent) sowie Oberösterreich (4,2 Prozent). Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnete im Jahr 2023 das Bundesland Wien mit 10,6 Prozent, gefolgt von Kärnten mit 7,1 Prozent. „Trotz der weniger positiven Entwicklungen gegen Ende des Jahres ist die Personalnachfrage der Unternehmen in beinahe allen Branchen und für alle Qualifikationsniveaus weiterhin hoch. Die Tendenz der Verlagerung von niedrig qualifizierten zu höher qualifizierten Tätigkeiten war auch bei Personalnachfrage spürbar,“ betont AMS Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Die konjunkturelle Entwicklung dürfte die Talsohle durchschritten haben. Vor diesem Hintergrund wird von einem Wirtschaftswachstum (BIP real) von rund 0,9 Prozent ausgegangen. „Trotz der noch schwachen Konjunktur und steigender Arbeitslosigkeit wird der Arbeitskräftemangel weiter ein Thema bleiben“, ist sich AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter sicher. Ausgehend von der Wirtschaftsprognose und den damit zu erwartenden Arbeitsmarktentwicklungen konzentriert sich das AMS Vorarlberg im Jahr 2024 auf folgende arbeitsmarktpolitische Zielsetzungen:
Vermittlung im Fokus – “Wir verbinden Mensch und Arbeit“
Bei den vorgemerkten Arbeitsuchenden steht weiterhin die Vermittlung, mit der Zielsetzung einer raschen Beschäftigungsaufnahme und des Abbaus lang andauernder Arbeitslosigkeit, im Mittelpunkt. “Unser oberstes Ziel sind rasche Arbeitsaufnahmen von Arbeitslosen und Schulungsteilnehmenden. Durch eine frühe, persönliche, kompetenzorientierte, risikoaufklärende und motivierende Beratung für unsere Kund_innen, soll dieses Ziel erreicht werden. Moderne neue Tools wie Matching mit Kompetenzen, das AMS JobBarometer oder der BerufsInfomat kommen zum Einsatz“, so die Kernbotschaft der Landesgeschäftsstelle Vorarlberg.
Rund 23 Millionen für Ausbildung und Qualifizierung
„Im Jahr 2024 ist geplant, dass mehr als 19.100 Personen in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen einbezogen werden, um so die Potentiale arbeitsloser Menschen entsprechend weiter zu entwickeln und der Beseitigung des Facharbeiter_innenmangels zu dienen. Geplant ist auch, dass mehr als die Hälfte der geschlechterspezifisch zuordenbaren Fördermittel für Frauen eingesetzt wird“, informiert AMS Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Das AMS Vorarlberg hat sich auch im Jahr 2024 zum Ziel gesetzt, den Anteil der Menschen mit einem Ausbildungsabschluss zu erhöhen und damit der strukturellen Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. „Das AMS leistet auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des qualifikatorischen Strukturwandels sowie der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch Qualifizierung“, betont Bernhard Bereuter.
Verhinderung und Abbau der Langzeitbeschäftigungslosigkeit
Die Sozialen Unternehmen in Vorarlberg sind wichtige Partner für die nachhaltige Integration schwer vermittelbarer Personen in den Arbeitsmarkt. Die zeitlich befristeten Beschäftigungsmöglichkeiten erhöhen die Chancen der Betroffenen auf eine Beschäftigung in einem Unternehmen. „Für das Förderjahr rechnen wir mit rund 490 Eintritten in ein befristetes Beschäftigungsverhältnis in einem Sozialen Unternehmen“, betont Bernhard Bereuter. Rund 11,7 Millionen Euro (AMS Förderung ca. 8,5 Mio. Euro und ca. 3,2 Mio. Euro Land Vorarlberg) werden dafür im Jahr 2024 veranschlagt.