Sanierung der ältesten Kanalisation Vorarlbergs bringt historische Funde ans Licht

Fotos: Bandi Koeck

Die laufende Sanierung der ältesten Kanalisation Vorarlbergs in der Stadt Feldkirch macht nicht nur einen wichtigen infrastrukturellen Fortschritt, sondern sorgt auch für interessante archäologische Entdeckungen. Nachdem im Herbst vergangenen Jahres im unteren Teil der Schmiedgasse bereits alte Mauerreste gefunden wurden, stießen Bauarbeiter nun im Bereich vor dem Rathaus auf Überreste eines historischen Bauteils.

Die Entdeckung führte zu einem kurzzeitigen Baustopp, um den Archäologen sowie dem Bundesdenkmalamt die Möglichkeit zu geben, eine fachgerechte Dokumentation durchzuführen. Derzeit sind Experten damit beschäftigt, die freigelegten Mauerreste zu analysieren und ihre Herkunft zu erforschen. Vorläufigen Erkenntnissen zufolge handelt es sich dabei um Überreste des ursprünglichen Hauses Schmiedgasse 10 (ehemals „Kleiner Furtenbach“), welches beim großen Stadtbrand im Jahr 1697 zerstört und später vermutlich leicht zurückversetzt wiederaufgebaut wurde.

Fotos: Bandi Koeck

Die Archäologen und das Stadtarchiv setzen alles daran, die Geschichte dieser historischen Überreste zu rekonstruieren. Jeder Fund auf der Baustelle durchläuft eine genaue Untersuchung und wird vor dem Abtragen sorgfältig dokumentiert. Nach Abschluss des gesamten Sanierungsprojekts wird eine detaillierte Dokumentation der archäologischen Funde durch die Baubegleitung erstellt. Bürgermeister Wolfgang Matt betont die Bedeutung dieses Projekts: „Die Sanierung unserer ältesten Kanalisation ermöglicht nicht nur eine moderne Infrastruktur, sondern bietet auch die einzigartige Gelegenheit, in die Geschichte unserer Stadt einzutauchen und sie besser zu verstehen.“

Foto: Stadt Feldkirch

Zum Haus Schmiedgasse 10

Das ursprüngliche Haus, das an diesem Ort stand, stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1697 wurde an dieser Stelle wieder ein Haus in Fachwerkbauweise errichtet, das dem Gerber Johann Hodler gehörte. Zwischen 1773 und 1884 hatte das Haus zahlreiche unterschiedliche Besitzer, bevor es 1884 von Leopold v. Furtenbach ersteigert wurde. 1952 bis 1970 war im Haus der Tabakhauptverlag untergebracht, später das Sportgeschäft Furtenbach („Kleiner Furtenbach“). Von 1975 bis 2024 befand sich dort ein Wäschegeschäft (Gazelle bzw. Triumph).

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