In vielen Kulturbereichen haben sich die Besucherzahlen im vergangenen Jahr erholt, so auch im Schattenburgmuseum. Im ersten Jahr bei Vollbetrieb nach der Pandemie konnten mit 35.632 Besucherinnen und Besuchern die Zahlen von 2019 (30.964 Personen) nicht nur wieder erreicht, sondern deutlich übertroffen werden. Mit großer Freude registrierten dies Obmann und Museumsleiter Prof. Manfred A. Getzner sowie Vizeobmann Diplomgrafiker Martin Caldonazzi und das gesamte Museumsteam.
Dazu beigetragen hat da nicht nur die gesteigerte Lust der Bevölkerung an freizeitlichen Kulturunternehmungen, sondern vor allem die vielen zielgruppenspezifischen Angebote im Verlauf des Museumsjahres. Sowohl kunstinteressierte Erwachsene als auch die Allerkleinsten im Vorschulalter finden Programme, die für sie passen. Weiters erhöhte und erhöht das Museum schon das vierte Mal in Folge ganz bewusst nicht die Eintrittspreise und hat zusätzlich zur Familieneintrittskarte mit Vorarlberger Familienpass auch eine Singlevariante geschaffen. Dazu Obmann Manfred A. Getzner: „Wir wollen möglichst allen Bevölkerungsgruppen, insbesondere den hier ansässigen Menschen und Bildungseinrichtungen, den Zugang zu dieser einmaligen Kultureinrichtung ganz bewusst ermöglichen. Aus diesem Grund gibt es auch eine Reihe kostengünstiger oder sogar kostenfreier Ferienspiele, Sondereintrittspreise wie beim Reiseziel Museum, die Möglichkeit mit dem Familienpass, der V-Card, der Bodensee-Vorarlberg Freizeitkarte oder mit dem Kulturpass das Schattenburgmuseum zu besuchen.“
Mit zwei Sonderausstellungen in der Schatzkammer – im Sommer zum Tiroler Maler mit starkem Feldkirchbezug Mathias Schmidt – im Winter zu Skulpturen der Burg mit Kunstkalender – intensivierte das Museum seine Bemühungen, neben der sich ebenfalls ständig wandelnden Dauerausstellung, punktuell spezifische Themen mit Werken aus der eigenen Studiensammlung aufzubereiten. Dass der Schattenburg dabei die Ideen nicht ausgehen werden, wird sich auch 2024 wieder feststellen lassen. Unter dem Titel „Feldkircher Meister und ihre Schüler“ erscheint im Frühjahr die neueste Publikation des Museums, die sich auch in der zeitlich bis Ende Oktober erweiterten Sommerausstellung niederschlagen wird.
Weinprobierschale im Museum. Foto: Gerhard Beer
Feldkirch hat eine lange Tradition ausgezeichneter Handwerker, die mit eigenen Werkstätten weit über Feldkirch hinaus bekannt waren. An der historischen Aufbereitung der zur Verfügung stehenden Quellen wirkten mehrere Personen wie der Schweizer Kunsthistoriker Angelo Steccanella, der Feldkircher Stadtarchivar Mag. Christoph Volaucnik und der Obmann des Museumsvereines mit. Mit der Vernissage am 11. Juli d.J. sollen diese Erkenntnisse aber auch der heimischen Bevölkerung, seien es Erwachsene, seien es Schüler*innen und Lehrlinge mit ihren Lehrpersonen oder in Vorarlberg ansässige Betriebe, und selbstverständlich Gästen zugänglich gemacht werden. Die für die vergangene Winterausstellung neu gestaltete und mit speziellen Leuchten ausgestattete Schatzkammer bietet dafür einen idealen Rahmen. Erweitert wird dies immer auch durch die Anbindung an die Dauerausstellung.
Eine Vielzahl von Ferienangeboten wie z.B. das soeben abgeschlossene Semesterferienspiel oder die bevorstehende Kunstpuzzlewoche und Eiersuche zu Ostern, Familien-, Kindergeburtstags-, Abend- und Themenführungen bieten eine gute Möglichkeit die 18 Räume der Burg vertieft kennenzulernen. Neben den klassischen Abendführungen in der Sommersaison jeweils am letzten Donnerstag des Monats, gibt es in den Ferienmonaten Juli und August zusätzlich neu das Format „Schattenburg kompakt“ in deutscher Sprache.
Ohne extra Voranmeldung können Interessierte jeden Donnerstag um 14 Uhr eine einstündige Burgführung erleben.
Neben diesen für das Publikum offensichtlichen Angeboten arbeitet das Museumsteam im Hintergrund an der ständigen Verbesserung der Ausstellungspräsentation, Vermittlung, Aufbereitung und Zugänglichkeit der Sammlung, welche sich immer wieder – nicht nur durch die Übernahme bedeutsamer, historisch interessanter Nachlässe wie z. B. jenem von Prof. Mag. Gerd Winkler (ϯ 2022) – erweitert. Viele ehrenamtliche Stunden schlagen dabei nicht nur im Schattenburgmuseum selbst zu Buche, sondern auch bei der zum Verein gehörenden Tostnerburg mit ihrem „Burgvogt“ Markus Kevenhörster.