Alberts Notion: Werden wir ärmer?

Dr. Albert Wittwer

Wir Menschen sind der Natur, der Biosphäre immanent. Eingelullt von zivilisatorischen Techniken und digitalen Pseudo-Universen neigen wir dazu, das zu vergessen. Und leben weit über unseren Verhältnissen. Aber die Natur „wirft die wildgewordene Spezies hinaus“.

Von Dr. Albert Wittwer

Am meisten leiden viele von uns schon heute unter dem Mangel an frischer Atemluft und klarem, nitratfreiem Trinkwasser. Dann noch an Hochwasser und Stürmen, Waldbränden, Hitzerekorden und dem langsameren Jet-Stream, Vorbote seines Versiegens.

Warum ist das so?

Energie aus fossilen Rohstoffen war viel zu billig. Der Klima-Impakt des Methanausstoßes der kraftfutterfressenden Fleisch-Rinder übertrifft den CO2-Ausstoß des weltweiten Verkehrs. Die Bodenversiegelung wird durch das neue Baupaket der Bundesregierung weiter gefördert. Mein (gemeinnütziger) Hausnachbar „pflanzt“ im Jahre 2024 einen Steingarten!

Unser kollektives Überleben setzt voraus, daß uns genommen wird. Vor allem Konsumgewohnheiten, -möglichkeiten oder -Pläne. Bevormundung im Stil des real existierenden Sozialismus.

Drei Thesen:

Können wir uns in der Demokratie darauf einigen, worauf wir verzichten wollen oder – falls es mehrheitsfähig sein wird, müssen?

Das Wirtschaftswachstum in Österreich schwächelt, es beträgt weniger als ein, die Inflation hingegen wohl vier Prozent. Die durchschnittliche Geburtenrate pro Frau liegt in Österreich (ähnlich wie im ganzen Westen) bei 1,2. Kindern. Um die Bevölkerung stabil zu halten, brauchte es bei Verzicht auf Zuwanderung  2,1 Kinder.

Den seit der Industrialisierung üblichen Raubbau an der Natur können wir nicht fortsetzen. Also werden wir – gemessen an verfügbaren Waren und Dienstleistungen pro Person, im Durchschnitt – jedenfalls ärmer.

Doch im Verzicht liegt die große Hoffnung – für uns alle. Denn: „Wir haben ohne Not eine unfassbar harte Welt voller Wettbewerb geschaffen“. Das muß nicht so bleiben!

Anmerkungen:

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