Dank der Spenden der Vorarlberger bietet ein Containerdorf den Menschen im Erdbebengebiet der Türkei ein vorübergehendes Zuhause.
Gut ein Jahr ist es her, dass ein verheerendes Erdbeben in Teilen der Türkei und Syriens gewütet und großes Leid und Zerstörung hinterlassen hat. Nationale und internationale Hilfe war damals schnell angelaufen – auch in Vorarlberg. Hier nutzten Bevölkerung sowie Unternehmen, Vereine und andere auch die Spendenplattform „Vorarlberg hilft“ (ein gemeinsames Projekt von Land Vorarlberg, Caritas, den Vorarlberger Nachrichten und dem Roten Kreuz), um einen Beitrag zu leisten.
Containerdorf als vorübergehendes Zuhause
Um die Verwendung dieser Spendengelder sinn- und zweckgemäß einsetzen zu können, entschieden die „Vorarlberg hilft“-Verantwortlichen unter anderem die Frei-Alevitische Glaubensgemeinschaft Österreich in ihrem Vorhaben, den Aufbau eines Containerdorfes im betroffenen Gebiet zu ermöglichen, zu unterstützen.
Seither ist einiges geschehen – ein riesiges Areal in der türkischen Stadt Adiyaman wurde befestigt, gepflastert, mit der erforderlichen Infrastruktur ausgestattet und darauf weit über 300 Modulbauten errichtet – allein 180 davon mit Unterstützung der Frei-Alevitischen Glaubensgemeinschaft, wovon die „Vorarlberg hilft“-Unterstützer 62 mitfinanzieren konnten.
Das aus Modulbauten bestehende Containerdorf namens „riza sehri“ (Stadt des Einvernehmens) bietet der vom Erdbeben stark betroffenen Bevölkerung ein vorübergehendes Zuhause. Foto: RKV
Vorarlberger Abordnung in der Türkei vor Ort
Um sich ein Bild von der Situation und vor allem dem Ergebnis vor Ort zu machen, reiste „Vorarlberg hilft“- Projektkoordinator und Landesrettungskommandant (LRK) Gerhard Kräutler vom Roten Kreuz Vorarlberg kürzlich mit Meder Borihan und Ethem Sahin, den Vorarlberger Vertretern der Frei-Alevitischen Glaubensgemeinschaft, in die Türkei.
Dort bot sich der Abordnung in der immer noch andauernden Ausnahmesituation ein Bild der Hoffnung: Das in Kooperation mit der türkischen Gemeinde Izmir geschaffene Containerdorf – übrigens mit dem bezeichneten Namen „riza sehri“ (Stadt des Einvernehmens) betitelt – bietet den betroffenen Menschen in ihrer schwierigen Situation ein bisschen
Normalität und somit kleine Wohneinheiten, die mit Koch, Wohn- und Schlafraum sowie Sanitäranlagen ausgestattet sind. Auch Gemeinschaftsflächen, wie Spielplätze, Bibliotheken oder Wasch- und Werkräume stehen den Menschen zur Verfügung.
Auch Allgemeinflächen wie Spielplätze, Bibliotheken, Wasch- und Werkräume stehen den Menschen zur Verfügung. Bild: RKV
„Spendengelder sind dort angekommen, wo man sie braucht“
„Die Vorarlberger können sich sicher sein, dass ihre Spendengelder dort angekommen sind, wo man sie braucht. Ihr Beitrag gibt den Menschen Hoffnung und vor allem ein vorübergehendes Zuhause. Der Wiederaufbau hat zwar begonnen, doch es wird noch lange dauern, bis alle Betroffenen wieder über ein eigenes Zuhause verfügen können. Wir sind dankbar für die großartige Unterstützung der Vorarlberger“, betonen die „Vorarlberg hilft“-Partner, im Besonderen Landesrat Christian Gantner und LRK Gerhard Kräutler, die in enger Abstimmung den Ortsaugenschein in der Türkei organisiert und letztlich in die Tat umgesetzt haben.