Palfraders Workshop zum Atheismus

Robert Palfrader im Alten Kino Rankweil. Fotos: Bandi Koeck

Unser Kaiser Robert Palfrader zog Religionen und mehr im Alten Kino Rankweil durch den Kakao

Im Alten Kino in Rankweil wurde das Publikum Zeuge eines Kabarettabends der Extraklasse. Der Wiener Schauspieler mit Südtiroler Wurzeln Robert Palfrader zeigte einmal mehr, warum er als einer der scharfzüngigsten Humoristen Österreichs gilt. Vor einem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal ließ Palfrader kaum ein Thema aus und sorgte mit seiner unverblümten Art im Rahmen des Kabarettprogramms „Allein“ für durchgehende Heiterkeit.

Von Wien bis München

Palfrader, bekannt für seine direkte und unverfrorene Art, nahm in seinem Programm alles und jeden durch den Kakao und verschiedene regionale Eigenheiten aufs Korn. Besonders die deutschen Nachbarn wurden Ziel seines scharfen Witzes: „Piefke san Oasch. I hob nur drei Worte für dia: pfui, pfui, pfui!“ Auch München bekam sein Fett weg, verglichen mit der österreichischen Hauptstadt: „München sieht aus, als hätte man Wien zu heiß gewaschen“ und fügte hinzu, „Diese Prunkbauten von München, da stellen wir in Wien maximal die Taxis rein.“

Religion und Esoterik

Palfrader schreckte auch nicht davor zurück, heikle Themen wie Religion und Esoterik anzusprechen. Sein Blick auf die Religionen war besonders kritisch und provokativ: „Für mich sind alle Religionen gleichberechtigt: Sie alle sind fetzendeppat!“ Weiterhin nahm er den katholischen Radiosender Radio Maria aufs Korn, der seiner Meinung nach neben Rosenkranzbeten auch Bildvorträge im Radio erklärte. Ebenso wenig Verschonung fand die Homöopathie, die er spöttisch mit modernen Phänomenen verglich: „Diese Globoli-Zuckerkugeln sind wie das Bitcoin für die Dreifaltigkeit. Sie werden ohne Sinn und hoffnungsvoll vor sich hinstoffwechseln.“

Abschließende Ratschläge

Neben seiner Kritik an religiösen und esoterischen Themen sprach Palfrader sich auch für die Legalisierung von Marihuana aus und kommentierte die Diskrepanz in der Gesellschaft bezüglich Transgender-Personen und Drag Queens gegenüber religiösen Institutionen: „Heilige Männer in Frauenkleider, die ein Problem mit Drag Queen haben.“ Zum krönenden Abschluss gab er dem Publikum noch einen humorvollen Tipp, um unliebsame Besucher wie die Zeugen Jehovas loszuwerden: „Gut, dass Sie da sind, Jesus und Maria kommen auch gleich!“

Robert Palfrader bewies einmal mehr, dass sein Kabarett nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Mit scharfer Zunge und einer gehörigen Portion Wiener Schmäh traf er den Nerv des Publikums und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Seine schauspielerischen Leistungen und sein Talent für das Imitieren anderer Menschen und deren Dialekte überzeugten und bescherten ihm eine Lachsalve nach der anderen. Es geht doch nichts über live dabei zu sein. (koe)

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