Vor einem Jahr wurde der Expat Service Vorarlberg von Industriellenvereinigung (IV) und Wirtschaftskammer (WKV) ins Leben gerufen. In dieser Zeit hat sich der Verein bereits zu einem entscheidenden Akteur im Kampf gegen den Vorarlberger Fachkräftemangel entwickelt.
Christian Zoll, Geschäftsführer der IV und Obmann des Expat Service zieht zufrieden Bilanz: „Immer mehr Vorarlberger Betriebe rekrutieren gut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland – sogenannte Expats –, um den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden zu decken. Dabei gilt es aber nicht nur bürokratische Hürden wie die Rot-Weiß-Rot Karte zu meistern, genauso wichtig ist es, diese Menschen dann bei uns willkommen zu heißen und sie beim Einleben in Vorarlberg zu unterstützen. Der Expat Service leistet hier wertvolle Integrationsarbeit. Das steigert natürlich die Zufriedenheit der Expats und sorgt dafür, dass sie länger hierbleiben und weitere Expats dazu animieren, nach Vorarlberg zu kommen.“
Soziale und bürokratische Herausforderungen einer globalen Community
Claudia Neumayr, Geschäftsführerin des Expat Service Vorarlberg, ist ebenso zufrieden: „In nur einem Jahr konnten wir 17 betriebliche Mitglieder gewinnen und über 400 Expats und deren Familien betreuen. Außerdem haben wir über 60 Events abgehalten. Dazu zählen Informationsveranstaltungen über unser Bildungs- oder Steuersystem genauso wie Netzwerktreffen und kulturelle Ereignisse. Außerdem bieten wir Sprachkurse an und unterstützen auch sonst bei anderen Herausforderungen, die eben anfallen, wenn man in ein neues Land zieht.“
Auch die Vernetzung mit Einheimischen funktioniere sehr gut. „Gerade dieser Punkt ist uns wichtig, denn wir wollen verhindern, dass Expats nur in ihrer eigenen Community leben“, so Neumayr. „Es ist überwältigend zu sehen, wie gut unsere sozialen Aktivitäten von Wanderausflügen und Skifahren bis hin zu lockeren Treffen nach der Arbeit angenommen werden. Hier haben sich bereits zahlreiche Freundschaften zwischen Expats untereinander wie auch zu Einheimischen entwickelt.“
Die gute Betreuung der Familien ist zentral
Die Herausforderungen für die Neo-Vorarlberger sind sehr individuell. „Wir bekommen viele Anfragen, sehr häufig geht es jedoch darum, die mitgereiste Familie zu unterstützen, beispielsweise Schulen für die Kinder zu finden. Es ist uns wichtig, dass sich auch die mitgekommenen PartnerInnen sowie die Kinder in Vorarlberg wohl fühlen und neue berufliche und schulische Chancen finden“, erklärt Neumayr. Gerade dann, wenn die Familien nicht zufrieden sind, verlassen Expats das Land oft wieder, wodurch die heimischen Betriebe gezwungen sind, langwierige und kostspielige Rekrutierungsprozesse zu starten.
Alle Betriebe sind herzlich willkommen
Auch für das zweite Jahr haben Claudia Neumayr und ihr Team große Pläne. Zahlreiche Veranstaltungen zu Vernetzung wie Information sind bereits für die kommenden Wochen geplant. Gerne können sich interessierte Einheimische einbringen, die sich freuen, Teil einer internationalen Gemeinschaft hier im Ländle zu sein. Genauso steht es allen Vorarlberger Betrieben offen, Mitglied im Verein Expat Service Vorarlberg zu werden und von den Unterstützungsleistungen zu profitieren.
Zum Expat Service Vorarlberg
Der Expat Service Vorarlberg wurde im Frühjahr 2023 von der Industriellenvereinigung Vorarlberg und Wirtschaftskammer Vorarlberg als Verein ins Leben gerufen. Der Expat Service setzt sich zum Ziel, Vorarlberger Unternehmen und ihre internationalen Fachkräfte (=Expats) einerseits bei bürokratischen Herausforderungen zu unterstützen. Andererseits organisiert der Verein vielfältige Veranstaltungen und soziale Aktivitäten, um die Integration der Expats im Land zu erleichtern. Aktuell hat der Expat Service Vorarlberg 17 Mitglieder aus heimischen Betrieben und betreut eine Community von rund 400 Expats.