„Uh, da sind abr scho viel Lüt hina. Da isch alles scho voll!“
„Und in dera Karta isch jo nix gschied’s zum Eassa din…alles mit Spargel. Des is so grusig.“
„Mama, i mag aba koan Brokkolie!”
„I scho! I mag aber koane Tomata!”
von Lydia Gaßner:
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser, ich weiß nicht, wie das bei Ihnen so ist, aber die Sache mit dem richtigen Essen und die richtige Auswahl an Zutaten ist schon irgendwie jeden Tag ein Thema. Und mit Lacoseintoleranz, Fructoseintoleranz, Zöliakie, Weizenallergie, Glutensensitivität und Histaminintoleranz und weis der Teufel, was es da jetzt schon an Sachen gibt, wird jeder Tag eine neue Herausforderung.
Als freudige Köchin und top motivierte Hausfrau, eins der vielen Hobbies neben den anderen tausend Aufgaben und beruflichen Tätigkeiten als moderne Frau und Mutter von heute, steht jede Mahlzeit und Jause als höchste Organisation und Präzision, um die kleine Welt und deren Lebewesen, mit denen man lebt, zufrieden zu stellen. Die Nudeln zu klein, der Zwiebel zu scharf, die Sauce zu hell. Einmal nur das, einmal nur das. Und sowieso Fleisch. Die Wahl, die Qual, ein richtiges Restaurant zu finden („Na, do gohn ma ned ane, do sind de Tisch z’klen und dort gohn ma ned ane dort isch der Kellner so langsam und die Pizza z’klein und hät z’wenig Käs.“), in dem auch passende Speisen zu angemessen Preisen serviert werden, („Beim dem All-you-can-eat Chines git’s abr würkli ned viel Uswahl.“) in dem die Wartedauer auch noch so kurz wie möglich ist („Händ dia ned noch üs bstellt?“) – alles nicht passend für den nörgelnden Herren von Welt. Schließlich ist er das Oberhaupt höchstpersönlich, Ernährer und Erzeuger und sowieso Hauptverdiener. Bei Kindern selbst wird deren wählerische Art oder ihre Heikelkeit unter Druck gesetzt und gedroht, weil „Gegessen wird, was auf den Tisch kommt – *schmatz*schmatz*“, und das ist mitunter feinstes fertiges Fleischgericht vom Billigdiscounter, schließlich ist auch das Thema Nahrung nicht mehr ganz so wertvoll. Dass dabei die Tischmanieren etwas in den Hintergrund rücken, ist dem Herrn von Welt nicht ganz bewusst. Aber gut, während wir nun den neuen Super Mario Film ansehen, und in alten Erinnerung mit Game Boy und Mario Card schwelgen, stelle ich fest, dass auch der Kindheitsheld Super Mario keine Pilze mag. Aber gut, mit denen wird er auch superstark. Da bräuchte ich doch sehr viel Brokkolie.
In diesem Sinne wünscht die SUSI einen schönen Sonntag!