Gut zwei Dutzend Teilnehmer machten sich bei wolkenverhangenem Wetter auf den Weg zum „Sonnenbalkon“ und früheren Hauptort Muntafun, von dem die Talschaft ihren Namen hat.
Ziel war eine der eindrücklichsten Barockkirchen im Ländle mit wertvollen Kunstschätzen, insbesondere einem vergoldeten Vortragekreuz aus Limoges (datiert 1150), einem spätgotischen Flügelaltar mit der Heiligen Anna (um 1500), dem der Ort seinen früheren Namen St. Annaberg verdankt, und einer einmanualigen Kirchenorgel des Vorarlberger Orgelbauers Johann Michael Graß von 1792 (aufgestellt vom Elsässer Orgelbauer Joseph Bergöntzle). Eine prachtvolle Kanzel und der reich geschmückte barocke Hochaltar sowie die weit gespannte Holz-Kassettendecke mit kunstvoller Bemalung und die unzähligen im Kirchenraum verteilten Putten verleihen dem imposanten Kirchenraum eine besondere Atmosphäre, die nur von martialischen Holzbänken getrübt wird.
Spätgotischer Flügelaltar mit der Heiligen Anna (um 1500)
Nach der weit ausholenden Führung des sehr kompetenten Klaus Bertle vom Montafoner Heimatmuseum durch die jahrtausendealte Geschichte der Besiedelung mit dem frühen Erz- und Silberabbau und den dadurch vorhandenen Mitteln zur Anschaffung dieser kulturellen Preziosen bis zu den Votivtafeln im Innern der Bruderschaftskirche St. Arbogast, die vom Vater des Referenten aus der bedeutenden Künstlerfamilie Bertle restauriert wurden, kam auch der anschließende gemütliche Teil im benachbarten Bergerhof bei vorzüglicher Küche nicht zu kurz.
Text: Rainer Heinzle