Susis Gedankenwelt #201: Im Urlaub verstehen Sie Spaß

„Mama, glei‘. I han’s glei!“

„So, kum! Wia müand los!“

„Mama, glei‘. I muas nur noch schnell… Mama, mi druckts…“

„Uah..“

von Lydia Gaßner:

Guten Morgen lieben Leserinnen und Leser im Sommer 2024.

Während wir eigentlich schon dringendst weg müssten, und ich seufzend die Kotze von Kind Nr. 1 wegwische, und bei Kind Nr. 2 schon verdächtige rote Punkte entdecke, fällt mir doch ein, dass es mittlerweile schon der 5. Sommer in Folge ist, in dem ich den einen oder anderen Gedanken mit Ihnen geteilt habe. Und ich weiß nicht, ob Sie schon Ihren wohl verdienten Urlaub heuer angetreten haben oder ob er Ihnen noch bevor steht, aber ich sage Ihnen: Oft kommt unverhofft.

Oft erlebt man gerade in der freien Zeit eine Hülle von Patzern, die man mit Humor nehmen muss: die längste Kasse, die nicht funktionierende Bankomatkarte, der verpasste Zug, die aufgerissene Verpackung oder die offene Saftflasche im Rucksack, der fehlende Bikini-Oberteil, die zu enge Badehose, das geschlossene Lieblingslokal,… Und vor allen mit Kindern entspannt Urlaub – ja, vielleicht wissen Sie es ja. Die grauen Haare und die Falten, sie kommen dann wie bei einer steigenden Exponentialfunktion. So schnell wie die Schwammerl sprießen sie, die Grauen, je feucht-fröhlicher die spontane Urlaubsplanänderung der Kleinen abgeht. Während das Kind noch vor dem Check-In beim Flughafen die ersten Anzeichen einer Magen-Darm-Sommergrippe verheimlicht, und die brauen Soße in den Socken landet, fällt dem anderen Kind ein, dass es ohne den kleinen Hasen keinen Schritt weiter macht und ist offensichtlich der Meinung, dass es mit der schrillen Stimme und wild klopfend am Boden den kleinen Hasen wie Bibi Blocksberg herzaubern kann. Und als man nun endlich doch seinen Platz im Reisegefährt gefunden hat, stellt man fest, dass auch Erwachsene genauso lästig sein können und ständig durch die Gegend blärren. Und diese froh sind, dass ihre Kinder selbst ausgezogen sind, weil sie den Lärm nicht mehr ertragen können. Und sich schon so riesig freuen, weil sie auf den Weg sind zum All-Inklusive-Urlaub in den fernen Süden sind, und hoffen, dass dort nicht zu viele aufdringliche Einheimische sind. Weil die alle arm sind und keine Zukunftsperspektive haben. Deswegen spendet sie jedes Jahr zu Weihnachten 15 Euro. Und dass das Essen dann schon den unsrigen Standards entsprechen muss. Und dass sie jetzt auch nicht mehr genau weiß, ob ihr Husten und ihr Fieber heute Morgen vor einer Stunde schon weg war. Und im Urlaub ist alles lustig und spaßig! Und während ich mit meinen Kindern zusammenkuschelnd den Sternenhimmel betrachte, bin ich schon gespannt, was morgen für neue Hoppalas passieren.

In diesem Sinne wünsche ich noch eine Sommer-Urlaubs-Zeit!

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