In der kommenden Woche wird der nächste Abschnitt der Bauarbeiten zum Hochwasserschutz in der Örfla angegangen. Der kürzlich fertiggestellte Wildholzrechen zwischen dem Wasserfall und der Brücke markiert einen wichtigen Meilenstein. Nun beginnt der Bau des Rückhaltebeckens, was voraussichtlich eine Sperrung des Wanderwegs ab Kalenderwoche 34 erforderlich macht.
Bereits im Herbst letzten Jahres startete die Wildbach- und Lawinenverbauung die Arbeiten am Wildholzrechen oberhalb des Wasserfalls im bestehenden Rückhaltebereich des Emmebachs. Diese Maßnahme dient dazu, Treibgut vor dem Rückhaltebecken abzufangen und so die Sicherheit zu erhöhen. Zusätzlich wird im Oktober ein neuer Forstweg unterhalb von Meschach angelegt, der das regelmäßige Entfernen von Geschiebe wie Kies, Schlamm und Treibholz ermöglicht.
Neues Rückhaltebecken soll Überflutungsrisiko senken
Ein zentrales Element des Projekts ist das neue Rückhaltebecken nahe der Örflaschlucht. Während erste Strukturen bereits existieren, reicht das bisherige Fassungsvermögen nicht aus, um die Wassermassen eines 100-jährigen Hochwassers zu bewältigen. Das neue Becken wird bis zu 47.000 Kubikmeter Wasser zurückhalten und es kontrolliert ablassen. Damit bleibt der Wasserstand des Emmebachs konstant und das Überflutungsrisiko wird erheblich reduziert.
Neuerrichtung einer Andachtsstelle
Das Bildstöcklein am Eingang zur Örflaschlucht muss im Zuge der Bauarbeiten abgebaut werden, da es bei Volllauf des Staubeckens beschädigt würde. Die Devotionalien werden von der Pfarre Götzis aufbewahrt und es wird eine neue Andachtsstätte in der Nähe errichtet.
Sicherheit steht im Fokus
Das Hochwasserschutzprojekt wurde in enger Abstimmung zwischen der Marktgemeinde, dem Land und dem Bund geplant, um Götzis in Zukunft vor Überflutungen zu bewahren. Eine Machbarkeitsstudie hatte gezeigt, dass ein Rückhaltebecken die wirksamste Maßnahme zur Kontrolle der Durchflussmenge auf der „Dorfstrecke“ des Emmebachs ist. Bürgermeister Manfred Böhmwalder betont: „Die jüngsten Starkregen-Ereignisse haben uns verdeutlicht, dass wir künftig vermehrt mit Wetterextremen rechnen müssen. Der Schutz des dicht besiedelten Ortskerns hat oberste Priorität.“
Zeitplan und Investitionen
Die Fertigstellung des Projekts ist für das Frühjahr 2027 vorgesehen. Die Bauarbeiten konzentrieren sich auf die niederschlagsarmen Perioden. Insgesamt werden rund 9,9 Millionen Euro investiert, wovon die Marktgemeinde Götzis 14,2 Prozent übernimmt. Der Bund trägt 45,8 Prozent der Kosten und das Land 40 Prozent.
Verkehrseinschränkungen während der Bauphase
Für die Bauarbeiten wird ab Kalenderwoche 34 eine mehrwöchige Sperre des Rundwegs Örfla notwendig. Der Zugang bis zum Wasserfall bleibt währenddessen möglich, der Ballittaweg bleibt ebenfalls geöffnet. Aktuelle Informationen zu den Sperrungen und dem Baufortschritt sind unter www.goetzis.at verfügbar.