Der Verein der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem lud kürzlich Mitglieder und Interessierte ins SKINO nach Schaan ein, um den Dokumentarfilm „Verfolgt. Die sieben Leben des Dany Dattel“ zu präsentieren. Dany Dattel war das einzige Kind der großen jüdischen Gemeinde Berlins, das das NS-Vernichtungslager Auschwitz überlebte. Sein Leben nach dem Holocaust war geprägt von Herausforderungen, Verlust und einer bemerkenswerten Widerstandskraft, die ihn zu einer inspirierenden Persönlichkeit machte.
Auf Einladung des neuen Vereinspräsidenten Bandi Koeck kam die 76-jährige Drehbuchautorin Christel Fomm eigens aus Köln nach Liechtenstein, um ihren Film vorzustellen und über die Entstehung zu berichten. Im anschließenden Podiumsgespräch gab Fomm Einblicke in die Entstehungsprozesse und Schwierigkeiten, die sie beim Schreiben und Drehen des Films begleitete. Dabei betonte sie, wie wichtig es ihr war, die komplexe Persönlichkeit Dattels und seine unglaubliche Lebensreise authentisch darzustellen.
Präsident Bandi Koeck (links) mit der erfahrenen Filmschaffenden Christel Fomm aus Köln im Literaturhaus in Schaan. Foto: Johannes Rinderer
Das bewegte Leben von Dany Dattel
Dany Dattels Leben nach dem Holocaust war von zahlreichen Wendungen geprägt. Nachdem er den Schrecken von Auschwitz überlebt hatte, wanderte er zunächst nach Israel aus, wo er aktiv am Aufbau des jungen Staates mitwirkte. Später lebte er in verschiedenen Ländern, darunter Frankreich und die USA, und engagierte sich für verschiedene jüdische und humanitäre Organisationen. Trotz schwerer Verluste, die er durch den Holocaust und in seinem späteren Leben erlitt, bewahrte Dattel sich einen unerschütterlichen Lebenswillen und setzte sich bis ins hohe Alter für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus ein. Seine Lebensgeschichte ist nicht nur die eines Überlebenden, sondern die eines Menschen, der trotz aller Widrigkeiten Hoffnung und Engagement für andere verkörperte.
Über den Freundeskreis Yad Vashem
Der Verein der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem setzt sich dafür ein, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten und Bildungsarbeit zu leisten. Regelmäßig organisiert der Verein Vorträge, Filmvorführungen und Begegnungen, um über das Schicksal der Holocaust-Opfer aufzuklären und das Bewusstsein für Toleranz und Menschlichkeit zu fördern. Durch Veranstaltungen wie die Filmvorführung von „Verfolgt. Die sieben Leben des Dany Dattel“ schafft der Verein eine Plattform für Austausch und Gedenken und verbindet Menschen, die sich für die Lehren aus der Geschichte einsetzen. Der Verein steht unter der Schirmherrschaft S.D. Fürst Hans Adam II. von und zu Liechtenstein als Ehrenpatron. Bandi Koeck folgt seinen Vorgängern Klemens Jansen sowie Florian Marxer als Präsident nach. Ehrenmitglied des Vereins ist Gründungpräsidentin Evelyne Bermann, Tochter von Alice Cohn.