Neue Inatura-Sonderausstellung: Wildnis Stadt

Wildnis Stadt. Fotos: Inatura Dornbirn

Wildnis Stadt von 21. November 2024 bis 14. September 2025

Kürzlich eröffnet die inatura die neue Sonderausstellung „Wildnis Stadt“. Die Ausstellung lädt Besucher ein, die Vielfalt der Natur in ihrem unmittelbaren Umfeld, im Siedlungsraum zu entdecken. Sie behandelt die Fragen, wie sich Wildtiere in urbanen Räumen behaupten, welche Konflikte dabei entstehen und wie wir diese in ein harmonisches Miteinander überführen können. Dioramen, interaktive Elemente und spannende Informationen regen zum Nachdenken an und helfen dabei, ein besseres Verständnis für den urbanen Lebensraum und seine tierischen Bewohner zu entwickeln. Die Sonderausstellung „Wildnis Stadt“ ist ein Kooperationsprojekt mit dem Haus für Natur Niederösterreich.

Naturvielfalt in der Stadt: Harmonie oder Konflikt?

Mit der zunehmenden Ausdehnung städtischer Gebiete verändert sich das Gesicht unserer Landschaften drastisch. Wo einst Kulturlandschaften waren, stehen heute Wohngebiete, Büros und Einkaufszentren. Diese Urbanisierung bringt zahlreiche Fragen mit sich: Wie stark beeinträchtigen städtische Flächennutzungen die heimische Tier- und Pflanzenwelt? Können Wildtiere in urbanen Räumen eine neue Heimat finden? Können diese Lebensräume gefördert werden, und wie gelingt ein friedliches Nebeneinander von Mensch und Natur?

Tierische Stadtbewohner – die unbekannten Nachbarn

Die Ausstellung „Wildnis Stadt“ in der inatura Dornbirn öffnet Besuchern die Augen für die vielfältige Tierwelt in unseren Städten. Vögel, Insekten, Säugetiere und sogar Amphibien haben längst die städtischen Räume erobert. Sie leben oft unbemerkt auf Brachflächen, in Parks, auf Grünflächen oder in Gärten. Sie nutzen auch Gebäude, Mauern und Dächer als Lebensraum – eine stille Koexistenz, die im hektischen Alltag vieler Menschen übersehen wird. Auch nachtaktive Tiere wie Fledermäuse und Igel bleiben uns meist verborgen, da sie erst aktiv werden, wenn die Stadt schläft.

Zusammentreffen mit Spannung

Doch Begegnungen zwischen Mensch und Tier verlaufen nicht immer harmonisch. Immer öfter stossen die städtischen Bewohner aufeinander – und das nicht selten mit Spannungen. Marder hinterlassen nächtliche Spuren in Form von beschädigten Autos, während Dachse in Gärten wühlen. Andererseits birgt die Stadt auch Gefahren für die Tiere: Straßenverkehr, fehlendes Wissen über tiergerechte Unterstützung und unsachgemässes Füttern – etwa von Tauben – können Probleme verursachen. Der Versuch, Tieren mit künstlichen Nistplätzen, zu helfen, ist gut gemeint, zeigt aber oft, wie wenig wir die tatsächlichen Bedürfnisse unserer tierischen Mitbewohner kennen.

Wege zu einem harmonischen Miteinander

Die Herausforderungen des Zusammenlebens werfen die Frage auf, wie wir Spannungen mit Wildtieren in der Stadt minimieren können. Ist ein respektvolles Nebeneinander möglich, das ohne Konflikte auskommt? Die inatura Sonderausstellung fordert uns auf, über unsere Rolle nachzudenken, unsere Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Ansätze zu suchen, um den Bedürfnissen von Mensch und Tier gerecht zu werden. Die Ausstellung lädt dazu ein, das Potenzial für ein gemeinsames Wachsen und Entwickeln zu erkennen und Konflikte proaktiv zu entschärfen.

Wir alle sind ein Teil davon

Die inatura ist mehr als ein Museum: Sie lädt dazu ein, aktiv mitzumachen, etwa bei Citizen Science-Projekten oder der Meldung von Naturbeobachtungen per ObIdentifyApp, der Beobachtungsplattform von observation.org. Für die aktuelle Ausstellung haben Mitarbeiter:innen, Partnerorganisationen und Privatpersonen Fotos und Videos zur Stadtnatur beigesteuert. Auch die Besucher:innen werden Teil der „Wildnis Stadt“, die im Zusammenspiel von Mensch und Natur ihren besonderen Reiz entfaltet.

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