Was den Österreichern rund ums Festtagsessen übrig bleibt und was dagegen getan werden kann.
- Über 80 Prozent der Österreicher kochen ihr Weihnachtsessen selbst.
- 72,5 Prozent schmeißen übrig gebliebenes Essen nach Weihnachten aber weg.
- Was nur wenige wissen: Diese Verschwendung trägt nachweislich zur Klimakrise bei, ihre Reduktion ist aber gleichzeitig einer der effektivsten Hebel dagegen.
Alle Jahre wieder: Ehe man es sich versieht, steht Weihnachten vor der Türe und damit die Zeit der vielen Köstlichkeiten. Kein Wunder, dass Studien zeigen, dass zu Weihnachten am meisten Lebensmittel im Jahresvergleich weggeworfen werden. Wie können wir nachhaltigen Konsum ohne Verschwendung auch an den Festtagen sicherstellen?
Too Good To Go hat das Land befragt, wie die Lage steht und sich daraufhin praktische Tipps zur Vermeidung von Resten nach Weihnachten überlegt.*
Die positiven Nachrichten zuerst: Die Österreicher*innen schätzen an Weihnachten am meisten die Zeit mit ihren Liebsten (59 Prozent). Und um diese glücklich zu stimmen, kochen 83 Prozent das Weihnachtsessen selbst.
Gastgeber kaufen sicherheitshalber mehr
Bei der Umfrage gaben über die Hälfte der Österreicher*innen an, dass sie Weihnachten mit durchschnittlich fünf bis acht Personen feiern. So verwundert es auch nicht, dass 38 Prozent der Befragten sagen, dass sie für die Feiertage immer mehr einkaufen, um sicher zu sein, dass genug da ist. Auffallend ist, dass die jüngeren Umfrageteilnehmer*innen mehr zum Überkauf neigen; je älter sie werden, desto akkurater schätzen sie ihre Mengen ein.
Was nach Weihnachten übrig bleibt
Da viele Österreicher*innen für die Festlichkeiten sicherheitshalber mehr Lebensmittel einkaufen, ergibt sich in Folge auch eine größere Menge, die nach den Feiertagen übrig bleibt. 80,4 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen zu Weihnachten Essen über bleibt – einem Drittel sogar deutlich mehr als sonst. Nur bei 11,8 Prozent kommt alles weg. Auch hier zeigt sich: Je jünger die Befragten, desto mehr Lebensmittelüberschüsse entstehen.
Nachdem zu Weihnachten überdurchschnittlich viele Lebensmittel weggeworfen werden, wollte Too Good To Go wissen, welche denn im speziellen den Weg in die Tonne finden. Als klarer Spitzenreiter zeigten sich in Österreich Süßigkeiten allen voran Weihnachtskekse (41 Prozent), die gefolgt von Beilagen, Fleisch, Brot und Gebäck am häufigsten übrig bleiben (siehe Grafik).
Too Good To Go wollte auch wissen, was mit den Resten passiert. Hier die erfreuliche Nachricht: 69 Prozent der Befragten verarbeiten die Überschüsse zu neuen Mahlzeiten. Leider reicht dieser Einsatz nicht aus, denn 72,5 Prozent werfen Lebensmittel nach Weihnachten in die Mülltonne.
Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Niemand wirft gerne Essen weg, das mit viel Liebe zubereitet worden ist. Und noch weniger, wenn klar wird, dass Lebensmittelverschwendung einer der größten Treiber der Klimakrise ist und für über 10 Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich ist. Deshalb hat Too Good To Go einige praktische Tipps, um Weihnachten 2024 ein besonders nachhaltiges zu machen.
- Einfrieren
Gerichte wie Suppen, Saucen oder Bratenreste lassen sich problemlos einfrieren. Extratipp: Lebensmittel in kleinen Portionen einfrieren, um bei Bedarf nur die benötigte Menge aufzutauen. - Einmachen und Fermentieren
Überschüssige Lebensmittel wie Obst und Gemüse lassen sich einmachen und fermentieren. So entstehen lange haltbare Marmeladen, Chutneys oder Kimchi. - Kreative Resteverwertung
Übrig gebliebenes Gemüse eignet sich perfekt für Toppings auf Pizza oder in Wraps. Desserts wie Kuchen oder Kekse können zu Crumble oder in Cake Pops oder süße Aufläufe verwandelt werden. Brotreste eignen sich ideal, um Semmelbrösel herzustellen. - Mindesthaltbarkeitsdatum richtig deuten
Viele Menschen verstehen das Mindesthaltbarkeitsdatum falsch, wie eine aktuelle Umfrage von Too Good To Go zeigt.** Demnach glauben über zwei Drittel der Österreicher*innen, dass Produkte nach Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht bedenkenlos konsumiert werden können. Dabei sind die meisten Produkte weit darüber hinaus genießbar. Eine einfache Prüfmethode hilft: Schauen, riechen, probieren, bevor das Lebensmittel weggeworfen wird. Denn: Es ist oft länger gut. - Teilen und Freude bereiten
Anstatt Reste wegzuwerfen, kann mit Gästen oder Nachbar*innen geteilt werden. Also heuer alle bitten, mit Aufbewahrungsboxen zu kommen, dann bleibt erst gar nichts übrig und am nächsten Tag haben alle nochmal was von den Köstlichkeiten.