Rund 60 engagierte Bürger versammelten sich in Feldkirch, um gemeinsam für den Erhalt der traditionsreichen Linde an der Ecke Küchlerstraße/Königshofstraße zu demonstrieren. Der Baum, bekannt als „Lala die Linde“, wurde im Rahmen einer emotionalen Kundgebung symbolisch zum Naturdenkmal erklärt. Der Höhepunkt der Veranstaltung war die eindringliche Rede der Initiatorin der Online-Petition, begleitet von musikalischen Beiträgen.
Die Initiatorin schilderte, wie sie von den Fällungsplänen erfuhr und der Protest ins Rollen kam. „Was kann ich als Einzelperson schon ausrichten?“, war ihre anfängliche Frage. Doch mit Entschlossenheit und der Unterstützung zahlreicher Feldkircher gelang ihr Erstaunliches: Über 1.800 Unterschriften kamen in kürzester Zeit zusammen, davon mehr als 1.280 aus der Gemeinde. In ihrer Rede betonte sie: „Lala ist ein lebendiges Stück Stadtgeschichte und ein Symbol für Gemeinschaft und Nachhaltigkeit. Alte Bäume wie sie sind entscheidend für die Lebensqualität in Feldkirch.“
Zentrum einer Kontroverse
Der Streit um Lala die Linde dreht sich um das Bauprojekt „Viertel vor Feldkirch“, das von den Investoren Hilti und Jehle geplant wird. Obwohl der Baum auf Gemeindegrund steht, gefährden Straßenbaupläne seinen Erhalt. Die Stadt hat eine Baubewilligung in Aussicht gestellt, jedoch unter der Bedingung, angrenzende Straßen anzupassen – eine Maßnahme, die ohne Eingriffe in Privatgrundstücke oder die Fällung der Linde schwer realisierbar scheint.
Die Initiatorin kritisierte in ihrer Rede, dass der Altbaumbestand in Feldkirch oft vernachlässigt wurde: „Während Straßen und Verkehr weiter wuchsen, wurde Lala regelrecht an den Kragen zubetoniert. Nun soll sie weichen, obwohl sie ein unschätzbarer Teil der städtischen Gemeinschaft ist.“ Sie wies auch auf das Umweltleitbild der Stadt hin, das den Schutz natürlicher Ressourcen betont, und forderte die Verantwortlichen auf, kreative Lösungen für den Erhalt der Linde zu finden.
Kritik an der Stadtführung
Die Abwesenheit des Bürgermeisters sorgte für Unmut unter den Anwesenden. In der Vergangenheit hatte dieser mehrfach betont, wie wichtig der Erhalt der Linde sei. Ein langjähriger Naturschützer erinnerte daran, dass bereits vor 20 Jahren versucht wurde, Lala die Linde als Naturdenkmal anerkennen zu lassen. Damals sei das Vorhaben gescheitert, weil die Stadt angab, der Baum stehe auf Privatgrund. Heute zeigt das Geoportal des Landes, dass die Linde auf Gemeindegrund steht – ein Umstand, der die damalige Entscheidung infrage stellt.
Eine Bewegung mit Geschichte
Unter den Teilnehmern waren auch Aktivisten, die sich vor Jahrzehnten erfolgreich gegen die Versiegelung der Nafla eingesetzt hatten – ein Kampf, der den Bach in Altenstadt vor der Einbetonierung bewahrte. Eine Teilnehmerin erinnerte eindringlich an jene Zeit: „Damals wurden uns viele Versprechen gemacht, die nicht gehalten wurden. Heute muss es anders sein. Bürgerproteste dürfen nicht ignoriert werden.“
Ein Appell für die Zukunft
Mit einem eindringlichen Schlusswort rief die Initiatorin die Bevölkerung auf, aktiv zu bleiben: „Lala ist, so oder so, ein Naturdenkmal. Gemeinsam können wir viel erreichen. Lassen wir nicht nach und retten wir Lala die Linde.“ Als symbolisches Zeichen werden der Bürgermeister und Vertreter von Hilti und Jehle ein besonderes Geschenk erhalten, das an die Bedeutung des Baumes erinnern soll.
Die Initiatoren der Kundgebung fordern eine nachhaltige Stadtentwicklung, die auch Naturdenkmäler respektiert. Sie rufen die Bürger auf, den Dialog mit den Verantwortlichen zu suchen, um gemeinsam Lösungen zu finden.
Kontakt:
Initiative „Rettet Lala die Linde“
Helena Schütte
E-Mail: helena@greeneyesproject.org
Telefon: +43 (0)664 1948252