Kritischer Blick auf Langsamverkehrsbrücke
2025 soll eine mit der Langsamverkehrsbrücke zwischen Lustenau und Au (CH) eine zusätzliche Verbindung über den Rhein entstehen. Die Verantwortlichen betonen die Vorteile und lassen das Rheinbähnle auf der Strecke zugrunde gehen.
Eine Visualisierung der Langsamverkehrsbrücke nach deren Fertigstellung hat zu sehr vielen Reaktionen beim Verein Rhein-Schauen geführt – diese zeigte in Tageszeitungen auf dem Damm statt der Bahngleise spazierende Personen. Nach der Einstellung der Materialtransporte durch die Internationale Rheinregulierung betreibt der Verein Rhein-Schauen auf den verbleibenden Streckenkilometern eine bei Touristen wie Einheimischen sehr gefragte Freizeitbeschäftigung: das Museum an der Höchster Strasse 4 in Lustenau sowie erfolgreich das Rheinbähnle. Dieses will man offenbar sterben lassen.
Es ist immer mehr in Gefahr, nachdem weder seitens der Besitzer noch der Politik ein Interesse erkennbar ist, die Strecke für die kommenden Jahre zu sichern. Jüngstes Beispiel ist die Langsamverkehrsbrücke, bei deren Planung und Realisierung der Erhalt der Strecke und damit des Rheinbähnles überhaupt kein Thema ist. Seitens der Planer aus der Schweiz wurde nach der Bahn gefragt: sie erhielten die Antwort, dass die Bahn keinen Faktor mehr darstelle.
Die Langsamverkehrsbrücke ist sicher ein Gewinn. Es fragt sich nur, ob die Politik auf Gemeinde- wie Landesebene nicht mehr Interesse für den Erhalt des technisch historischen Relikts Rheinbähnle zeigen müsste, denn immerhin betont man auf beiden Seiten mit der Umsetzung von Rhesi wie wichtig es ist, die Wurzeln zu kennen und den Lebensstandard zu halten. In Bezug auf das Rheinbähnle, das heute stellvertretend für hunderttausende von vergangenen schweisstreibenden Arbeitsstunden zur Erstellung des modernen Rheines ist, gilt dies allerdings weder bei den Besitzern der Bahn, noch bei der Politik. Schade, denn für abertausende von Besuchern jedes Jahr wird damit die Möglichkeit, in einem Zug des Rheinbähnles, auf dem Damm des Rheins einfach eine gute Zeit zu erleben, genommen. Und auch die Möglichkeit die Arbeit unserer Vorfahren, just an deren Wirkungsort, zu ehren.