Nach jahrzehntelangem Einsatz hat der Heimatkundeverein Altenstadt einen wichtigen Erfolg erzielt: Ein Teil der bedeutenden Funde vom sogenannten Brandopferplatz in Altenstadt kehrt nun endlich in die Heimat zurück. Die neue Vitrine, die zwischen der Aula und der öffentlichen Bücherei der Volksschule Altenstadt ihren Platz gefunden hat, wird ab sofort ausgewählte Fundstücke präsentieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die archäologischen Ausgrabungen in Altenstadt, die in den Jahren 1954, 1955 und 1957 stattfanden, gehören zu den bedeutendsten Forschungen zur späten Bronzezeit in der Region. Damals wurden tausende Keramikscherben, Tierknochen und eine bis zu 70 Zentimeter dicke Ascheschicht aus der Zeit um 1000 v. Chr. entdeckt. Unter den Funden waren auch kunstvoll verzierte Töpfe der sogenannten Melaunerkultur, benannt nach einem Fundort in Südtirol oberhalb von Brixen. Ergänzt wurden die Entdeckungen durch bronzene Ringe, Armreife und Nadeln, die die kulturelle und handwerkliche Bedeutung des Ortes unterstreichen.
Bislang wurden diese wertvollen Funde im Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz aufbewahrt und teilweise ausgestellt. Doch seit über einem Jahrzehnt bemüht sich der Heimatkundeverein, einige dieser Stücke nach Altenstadt zu holen, um die geschichtliche Bedeutung des Ortes stärker ins Bewusstsein zu rücken. Bisher scheiterten die Bemühungen an fehlenden geeigneten Standorten und technischen Herausforderungen, etwa bei der Anschaffung einer einbruchsicheren und klimatisch geeigneten Vitrine.
Ein Durchbruch gelang schließlich nach einem Gespräch mit Bürgermeister Matt. Der für den Bau der Volksschule Altenstadt zuständige Vertreter der Stadt Feldkirch konnte einen idealen Standort in der Glasfront zwischen der Aula und der öffentlichen Bücherei der Schule anbieten. Damit war der Weg frei für die Umsetzung des lang ersehnten Projekts.
Das Vorarlberger Landesmuseum zeigte sich kooperativ und stellte für die neue Vitrine eine sorgfältig ausgewählte Sammlung zur Verfügung:
- Einen kunstvoll verzierten Melaunertopf sowie weitere Keramikstücke
- Einzelne Keramikscherben
- Eine Mischung aus Asche, Tierknochen, Keramikstücken und Nachbildungen von Armreifen
Die Vitrine ist nicht nur ein Schmuckstück für Altenstadt, sondern auch ein Fenster in die Vergangenheit, das die faszinierende Geschichte des Ortes greifbar macht. Besucher können sich nun von der Handwerkskunst und den kulturellen Zeugnissen der späten Bronzezeit beeindrucken lassen.
Mit diesem Projekt beweist der Heimatkundeverein Altenstadt, dass Engagement und Ausdauer Früchte tragen können. Die neue Vitrine ist ein wertvoller Beitrag zur Bewahrung und Vermittlung der regionalen Geschichte und ein Grund, stolz auf das kulturelle Erbe von Altenstadt zu sein.