Bezirk Bregenz ist Vorarlbergs E-Pkw Spitzenreiter

Symbolbild: Gsi.News

Mit steigendem Anteil an Elektroautos sinkt Energieverbrauch des Autoverkehrs

Jeder sechste Neuwagen in Vorarlberg war im Vorjahr ein Elektroauto. Nach 2.431 im Jahr 2023 wurden im Vorjahr 1.986 E-Pkw neuzugelassen, das ist die zweithöchste Anzahl in der Geschichte, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Innerhalb Vorarlbergs ist der Bezirk Bregenz vor dem Bezirk Feldkirch E-Pkw Spitzenreiter. Im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Pkw benötigen Elektroautos im Schnitt um zwei Drittel weniger Energie, stoßen beim Fahren keine schädlichen Abgase aus und machen unabhängiger von teuren Erdöl-Importen, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

In den vergangenen zehn Jahren kamen in Vorarlberg insgesamt bereits mehr als 10.000 Elektroautos auf die Straßen, nämlich exakt 10.775, informiert der VCÖ. Allein im Vorjahr wurden 1.986 E-Pkw neuzugelassen. Das waren zwar um 445 weniger als im Jahr 2023, aber mehr als dreimal so viele wie im Jahr 2019. Auch österreichweit ging die Zahl der neuzugelassenen Stromer leicht zurück. „Im Unterschied zum Jahr 2023 erhielten Unternehmen zuletzt keine Förderung beim Kauf von Elektroautos. Da insgesamt die große Mehrheit der Neuwagen von Firmen oder Organisationen gekauft werden, hatte das Auswirkungen, ebenso die schwächelnde Konjunktur“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Innerhalb Vorarlbergs war der Bezirk Bregenz mit 20,3 Prozent Spitzenreiter bei den neuen E-Pkw, wie die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Es folgt der Bezirk Feldkirch mit 16,8 Prozent vor dem Bezirk Dornbirn mit 14 Prozent und der Bezirk Bludenz mit 12,3 Prozent. Zum Vergleich: Der E-Pkw-Spitzenreiter außerhalb Wiens war im Vorjahr der Bezirk Linz Land mit 26,8 Prozent, in Wien Mariahilf mit 40,8 Prozent. Der E-Pkw-Champion in der EU war Dänemark mit 51 Prozent, europaweiter Vorreiter ist Norwegen, wo bereits rund 89 Prozent der Neuwagen Elektroautos waren und bereits heuer im Jahr 2025 – also zehn Jahre vor der EU – keine neuen Benzin- und Diesel-Pkw mehr verkauft werden. Übrigens: Norwegen hatte vor acht Jahren, im Jahr 2016 einen niedrigeren E-Pkw Anteil als Vorarlberg im Vorjahr. „Österreich kann diesen Anteil bei entsprechendem politischen Willen sogar schneller erreichen. Denn heute und in den kommenden Jahren gibt es deutlich mehr E-Automodelle als Norwegen beim Hochfahren der E-Automobilität zur Verfügung hatte“, macht VCÖ-Experte Michael Schwendinger aufmerksam.

Mit steigendem Anteil an Elektroautos sinkt der Energiebedarf des Autoverkehrs. In Österreich benötigen Elektroautos um rund zwei Drittel weniger Energie beim Fahren als Benzin- und Diesel-Pkw, weist der VCÖ auf Daten des Umweltbundesamts hin. Während Elektroautos laut Umweltbundesamt 100 Kilometer im Schnitt mit 21 Kilowattstunden bewältigen, benötigen Benzin-Pkw und Diesel-Pkw dafür im Schnitt mit umgerechnet 64 beziehungsweise 67 Kilowattstunden dreimal so viel Energie.

Zudem erhöht ein steigender Anteil von Elektroautos die Unabhängigkeit von teuren Erdöl-Importen. Immer mehr Vorarlberger Haushalte und Unternehmen erzeugen sich mit einer Photovoltaikanlage am Dach den Strom fürs Autofahren selber, nennt der VCÖ einen weiteren Vorteil.

Neuwagen werden seit vielen Jahren Großteils auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen, bei Diesel-Pkw betrug der Anteil österreichweit 81 Prozent, bei E-Pkw 76 Prozent. „Maßnahmen bei Firmenwagen sind ein starker Hebel, um mehr E-Pkw in den für die privaten Haushalte wichtigen Gebrauchtwagenmarkt zu bringen. Diesel- und Benzin-Dienstwagen sollten nicht mehr steuerlich begünstigt werden“, betont VCÖ-Experte Schwendinger.

Mit der steigenden Anzahl an E-Pkw nimmt auch der Bedarf an Ladestellen zu. „Bei Wohnhausanlagen ist es wichtig in den bestehenden Garagen verstärkt Lademöglichkeiten zu schaffen. Und insbesondere in Städten sind Anreize zu schaffen, damit Supermärkte und Baumärkte ihre Parkplätze zur Verfügung stellen, damit Anrainerinnen und Anrainer über Nacht ihr E-Auto laden können“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

VCÖ: Bezirk Bregenz ist Vorarlbergs Spitzenreiter bei Neuzulassungen von E-Pkw (Anteil E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2024) 

Bezirk Bregenz: 20,3 Prozent (654 E-Pkw)

Bezirk Feldkirch: 16,8 Prozent (559 E-Pkw)

Bezirk Dornbirn: 14 Prozent (502 E-Pkw)

Bezirk Bludenz: 12,3 Prozent (271 E-Pkw)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025

VCÖ: In den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als 10.000 E-Pkw in Vorarlberg neuzugelassen (Anzahl neuzugelassene E-Pkw in Vorarlberg (in Klammer Anteil an Pkw-Neuzulassungen))

Jahr 2024: 1.986 (16,1 Prozent)

Jahr 2023: 2.431 (22,7 Prozent)
Jahr 2022: 1.885 (20,3 Prozent)

Jahr 2021: 1.825 (17,0 Prozent)
Jahr 2020: 868 (8,1 Prozent)

Jahr 2019: 589 (4,0 Prozent)
Jahr 2018: 419 (2,8 Prozent)

Jahr 2017: 327 (2,0 Prozent)
Jahr 2016: 355 (2,3 Prozent)

Jahr 2015: 90 (0,7 Prozent)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025

Der „VCÖ – Mobilität mit Zukunft“ ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Die Sichtweise des VCÖ ist global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen. Der VCÖ wurde im Jahr 1988 gegründet.

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