Das 34. Figurentheater Festival HOMUNCULUS findet vom 22. – 30. Mai 2025 in Hohenems statt, bietet heuer eine Welturaufführung und stellt für das Amateurtheaterfestival ANIMA das professionelle Umfeld zur Verfügung.
Hohenems. Eine kleine Sensation erwartet das Homunculus-Publikum am 29. Mai 2025 mit der Welturaufführung eines Figurentheaterstücks nach einer Romanvorlage von Michael Köhlmeier. „Matou – Die Katze, die kein Mensch sein will“, ist ein Puppentheaterstück für drei Puppenspieler:innen und wurde von Homunculus, in enger Abstimmung mit dem Autor in Auftrag gegeben. Die Inszenierung wurde gemeinsam mit dem Regisseur Jochen Menzel von Veronika Thieme, Anna Menzel und Pierre Schäfer entwickelt. Den wortgewaltigen Kater Matou kennen viele aus Köhlmeiers gleichnamigem Roman. Matou geht in seinen sieben Katzenleben durch mehrere Jahrhunderte der Weltgeschichte und betrachtet die Menschen aus tierischer Perspektive. Er begegnet Größen wie Andy Warhol und E.T.A. Hoffmann, kommentiert das menschliche Treiben mit messerscharfem Witz und plant womöglich schon die nächste Ära: eine Gesellschaft der Katzen, klüger und harmonischer als alles, was wir je zustande brachten. Menschen, seid gewarnt – Matou ist unter uns! Das 2021 erschienen Buch ist mit seinen 960 Seiten und seiner tierischen Hauptfigur, dem „Homer der Katzen“ eine Geschichte wie gemacht für ein Puppentheaterstück, das übrigens am 12. Juni im Beisein des österreichischen Botschafters in Berlin Deutschlandpremiere hat. Das heurige Homunculus-Programm beinhaltet zudem 4 Vorarlberg-Premieren und 8 Österreichpremieren.
Amateurtheaterfestival zu Gast
Homunculus stellt heuer für ANIMA das professionelle Umfeld zur Verfügung, denn: das österreichische Amateurtheaterfestival des Figurentheaters findet nach 10 Jahren wieder in Vorarlberg statt. Nebenberuflich theaterschaffende Figurentheaterspieler:innen erhalten an zwei Tagen (23. + 24. Mai 2025) die einmalige Gelegenheit, ihre Arbeiten auf dem Homunculus Festival und somit einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. In diesem Rahmen ist das Puppentheater Hard mit „Franzi auf der Leiter“, einem Stück für Kinder ab 4 Jahren (24.5., 10 Uhr) und um 14.30 Uhr das Duo Priester/Wassertheurer mit „Peterchens Mondfahrt“ zu sehen. Das Kinderprogramm am Samstag, den 25. Mai bestreitet Ulrich Chmel‘s Papiertheater mit „Rotkäppchen“ und „Die verzauberte Prinzessin“ (14.30 und 16 Uhr)
Packender Auftakt aus Finnland
Den Auftakt des Festivals bestreitet das finnische Duo Lotta & Stina. „20 Years later. Still here!“ ist eine autobiografische Show, die die Höhen und Tiefen von 20 Jahren im Showbusiness mit atemberaubender Akrobatik, Wärme und Humor einfängt. Beim Erwachsenenprogramms am Freitagabend (23.5.) zeigt das Theater Marotte aus Karlsruhe „Was man von hier aus sehen kann“, nach dem Roman von Mariana Leky. Ein Dorfporträt voller Wunderlichkeiten, in dem Okapis und Mon Chéris ebenso Platz finden wie die großen Themen des Lebens: Liebe und Tod. Friederike Krahl verleiht alltäglichen Objekten eine unerwartete emotionale Kraft und zieht die Zuschauer:innen in eine bezaubernd-irreale Welt.
Am Samstagabend (24.5.) begeben sich Alexandra und Eva Kaufmann auf den „Spielplatz Everest“. Zwei Puppenspielerinnen träumen davon, als erste Kasperletheater auf dem Mount Everest aufzuführen – eine gefälschte Dokumentation ihres Gipfelsturms inklusive. Mit schrägem Humor und überraschenden Fake-Videos entlarven sie die Absurditäten des Massentourismus und stoßen auf die Gipfel menschlicher Täuschung.
Sonntagsbrunch mit „Aschenputtel 2.0“
Der traditionelle Sonntagsbrunch (25.5., 10.30 Uhr) startet märchenhaft: Mit „Aschenputtel“ (10:30 Uhr) werfen Alexandra und Eva Kaufmann einen ganz neuen Blick auf das bekannte Märchen. Die Stiefschwestern spielen sich durch eine Puppenstube und hinterfragen, wie Aschenputtel eigentlich ins Schloss kam.
Sprachakrobatik und Fantasie stehen am Montag (26.5.) bei Franziska Hoffmann im Mittelpunkt. Ihr Stück „Pop-Up, Pirat!“ (10:00 und 14:30 Uhr) entführt das Publikum mit Tapir und Pirat in ein spielerisches Abenteuer voller Reime und Wortspiele. Am Abend (20:00 Uhr) entfesselt der Dada Zirkus mit „Genesis“ eine schräge Schöpfungsgeschichte, in der Akrobatik, Livemusik und Puppenspiel zwischen Klamauk und Poesie verschmelzen.
Tiger und Dr. Faust
Dienstag (27.5.) gehört den Märchen: Das Theater Zitadelle zeigt „Neeweißnicht und Rosenrot“ (10:00 und 14:30 Uhr), ein modernes Märchen über Bären, Zwerge und die Frage, wem die Welt gehört. Am Abend (20:00 Uhr) wird es musikalisch: In „Hear my song“ erzählt das Theater Con Cuore die berührende Geschichte zweier Straßenkünstler, die sich im Leben verlieren, aber in der Musik wiederfinden.
Ein wilder Herr Tiger zeigt am Mittwoch (28.5.) in „Tigerwild“ (10:00 und 14:30 Uhr), dass Freiheit auch im Anständigen ihren Platz finden kann. Das Schubert Theater Wien und der ehemalige Homunculus-Intendant Christoph Bochdansky präsentieren am Abend (20:00 Uhr) „Faust- der Tragödie allerlei“. In dieser Neuinterpretation des Klassikers treffen Puppenspiel und Goethes Text aufeinander – ein facettenreiches Erlebnis für Literatur- und Theaterfans.
Geheimnisvolle Tunnelexkursion
Am Donnerstag (29.5.) lädt „Tunnelaction“ (14:30, 15:30 und 16:30 Uhr) Menschen ab 12 Jahren zu einem mysteriösen Outdoor-Theaterspaziergang ein. Festes Schuhwerk und robuste Jacke nicht vergessen! Der Abend (20 Uhr) gehört dann Matou, dem wortgewandten Kater aus Michael Köhlmeiers Roman, der in „Matou – Die Katze, die kein Mensch sein will“ Premiere feiert. Ein sarkastischer, philosophischer und überraschend nachdenklicher Blick auf die menschliche Existenz.
Zum guten Abschluss am Freitag (30.5.) tanzen Fuchs, Hase und Waschbär in „Tanz der Tiere“ (14:30 Uhr) durch die Herausforderungen der Klimakrise – ein Stück mit dem Theater Kuckucksheim, das nachdenklich macht und gleichzeitig zum Schmunzeln bringt. Am Freitagabend wird noch einmal „Matou“ im Löwensaal gezeigt.