„Seid kritisch, seid wachsam, seid engagiert, beteiligt euch politisch, geht miteinander respektvoll um!“ Mit diesen Worten schloss Gretl Purtscher ihre Erzählungen als eine der letzten Zeitzeuginnen vor den Schüler*innen der 4. Klassen der MMS Thüringen.
Kultur macht Schule
Im Rahmen des culture.connected Projekts „Kindheit und Jugend unterm Hakenkreuz“ stand Frau Purtscher zwei Stunden lang den Schüler*innen Rede und Antwort. Sie erzählte aus ihrer Jugend, dem persönlichen Erleben der Nazidiktatur, der Nachkriegszeit und beleuchtete kritisch die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation. Besonders beeindruckend waren die sehr persönlichen Einblicke in ihre Familie und Schilderungen der Ereignisse ihrer Kindheit. Seien es die Hilfsbereitschaft unter der Thüringer Bevölkerung, die grausamen „Pflichten“ der Soldaten in ihrer Familie, die Schilderung der Ängste, der Unmenschlichkeiten und Erniedrigungen, vor allem aber die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der Frau Purtscher die Fragen beantwortet hatte.
Beeindruckender Auftakt
Auch ist den Schüler*innen bewusst, dass Frau Purtscher ihnen mit ihrem Kommen und ihren Erzählungen ein großes Geschenk gemacht hat: „Am besten hat mir gefallen, dass wir noch eine Zeitzeugin kennenlernen durften!“ Der Blick in die Vergangenheit und die Gegenwart war für viele Schüler*innen wichtig: „Ich fand es wichtig, dass am Ende des Vortrags die momentane Situation in Österreich und in der Welt erwähnt wurde.“
Anlässlich 80 Jahre Kriegsende und 70 Jahre Staatsvertrag war Frau Purtscher als Zeitzeugin der Auftakt des Projektes „Kindheit und Jugend unterm Hakenkreuz“, das mit der Villa Falkenhorst als Kulturpartnerin und der MMS Thüringen als ausführende Institution vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der OEAD (Agentur für Bildung und Internationalisierung) finanziell gefördert wird.