Mehr als 3000 Menschen setzen sich für den Erhalt eines jahrhundertealten Baums in Feldkirch ein – die Unterstützung aus der Stadtregierung bleibt jedoch aus.
Die Linde „Lala“ in Feldkirch bewegt die Stadt: Über 3000 Menschen haben eine Petition für den Erhalt des alten Baumes unterzeichnet. Als Naturdenkmal mit hohem ökologischen Wert steht „Lala“ symbolisch für den Wunsch nach mehr Schutz alter Bäume in einer zunehmend versiegelten Stadtlandschaft.
Trotz der breiten Unterstützung bleibt Bürgermeister Wolfgang Rädler bislang jedoch auf Distanz. Er ließ sich weder zur Entgegennahme der Petition noch für ein gemeinsames Foto blicken – und das, obwohl er sich im Bürgermeisterwahlkampf noch klar zum Erhalt von „Lala“ bekannt hatte, wie Helena Schütte, die Initiantin der Petition berichtet.
Stadtrat setzt Zeichen
Positiv aufgenommen wurde hingegen die Haltung von Umweltstadtrat Clemens Rauch, der die Petition persönlich entgegennahm und seine Unterstützung öffentlich zusicherte. Aus Sicht der Initiatorin sei dies ein wichtiges Signal aus der Politik – gerade in einer Zeit, in der Vertrauen in Entscheidungsprozesse gefragt ist.
Besonders kritisch sieht Helena Schütte, dass „Lala“ einem Bauprojekt weichen soll, obwohl sich der Baum mittlerweile auf Gemeindegrund befindet. In der Vergangenheit war ein Schutz als Naturdenkmal noch daran gescheitert, dass der Standort als Privatgrund galt. Nun werden verkehrstechnische Argumente ins Feld geführt – eine Erklärung, die auch viele der Unterstützerinnen und Unterstützter nicht nachvollziehen können.
Die Initiatorin der Petition betont, dass „Lala“ mehr als nur ein Baum sei. Sie stehe für Heimatverbundenheit, ökologisches Bewusstsein und die Leistungen früherer Generationen. Viele, die ihre Unterschrift unter die Petition gesetzt haben, zeigen sich tief berührt.
Die Petition wurde bewusst am Tag des Baumes und dem Earth Day am 25. April übergeben. Damit soll unterstrichen werden, dass es bei „Lala“ nicht nur um einen Baum, sondern um eine grundsätzliche Haltung zum Umgang mit Naturwerten in einer sich wandelnden Welt geht. Die Forderung ist klar: Statt Kahlschlag braucht es nachhaltige Entscheidungen im Sinne künftiger Generationen.